62 16. Waldkonzert. 17. Waldvögelein. 2. Drauf macht' es wohl die Würzlein los und trug das Pflänzchen in dem Schoß und suchte still und wonnig ein Plätzchen, kühl und sonnig, und wühlte in der Erde mit emsiger Gebärde und pflanzte nun das Pflänzlein drein und sprach: „Das soll dein Bettchen sein!" 3. Und als die Frühlingszeit erschien, begann das Pflänzchen schön zu blühn wie sieben weiße Sterne; das sah das Mägdlein gerne; die wurden sieben Beeren, als wenn's Rubinen wären. „Gelt," sprach's, „es will nun dankbar sein und meint, ich sei sein Mütterlein." Rrummachrr. 16. **Waldkonzeri. Konzert ist heute angesagt im frischen, grünen Wald. Die Musikanten stimmen schon; hör’, wie es lustig schallt. Der Distel¬ fink spielt keck vom Blatt die erste Violin’; sein Vetter Buchfink nebenan begleitet lustig ihn. Frau Nachtigall, die Sängerin, die singt so hell und zart; und der Herr Hänfling bläst dazu die Flöt’ nach bester Art. Die Drossel spielt die Klarinett’. Der Rab’, der alte Mann, streicht den verstimmten Brummelbaß, so gut er streichen kann. Der Kuckuck schlägt die Trommel gut; die Lerche steigt empor und schmettert mit Trompetenklang voll Jubel in den Chor. Musikdirektor ist der Specht. Er hat nicht Rast noch Ruh’, schlägt mit dem Schnabel, spitz und lang, gar fein den Takt dazu. Verwundert hören Has’ und Reh das Fiedeln und das Schrei’n, und Biene, Mück’ und Käferlein, die stimmen summend ein. Dieffeàch. 17. ** Waldvögelein. 1. Ich geh' durch einen grasgrünen Wald und höre die Vögelein singen; sie singen so jung, sie singen so alt; die kleinen Vögelein in dem Wald, die hör' ich so gerne wohl singen. 2. O sing nur, singe, Frau Nachtigall! Wer möchte dich, Sängerin, stören? Wie wonniglich klingt's im Widerhall! Es lauschen die Blumen, die Vögel all ' und wollen die Nachtigall hören.