Kirchengeschichtliches. ein Gastmahl; ich bereite mieh indes zur Reise auch.“ Er ging und betete und folgete mit vielen Sehmerzen ihnen zum RKonsul. Als er auf den Riehtplatz kam, rief eine mãäeht'ge Stimm' im Busen ihm: Sei tapfer, Polykarpl — Der Konsul gieht den heitern, schönen, ruhig sanften Greis verwundert. „Schone“, sprach er, „deines Alters und opfre hier entsagend deinem Gott!“ — „Mie sollt' ich einem Herrn entsagen, dem zeitlobens ieh gedienet, und der mir zeitlobens Gutes that ?“ — „Und fürehtest du denn Keines Löwen Zahn?“ — „Zermalmet muls das Weizenkorn doceh einmal werden, sei's, wodureh es will, zur künft'gen neuen Frucht.“ — Der Põbel rief: „Hinweg mit ihm! er ist der Ohristen Vater. Peuer, FPeuer her!“ Sie trugen Holz zusammen, und mit Wut ward er ergriffen. — „Preunde“, sprach er, „hier bedarf's der Bande nicht. Der dieser FPlamme mioh würdigte, der wird mir Mut verleih'n.“ — Und legte still den Uantel ab und band die Sohlen seiner FPüsse los und stieg hinauf zum Scheiterhaufen. — Plötzlieh soblug die FPlamm' empor, umwehend ringsum ihn gleieh einem Segel, das ihn kühlete; gleich einem glänzenden Gewölbe, das den Edelstein in seino Mitte nahm und schöner ihn verklärte, bis ergrimmt ihm eine freche Paust das Herz durehstiols. Er sank; es floss sein Blut; die Flamm' erloseh, und eine weisse Taube flog empor. Herdex. 345 213. Ansgar, der Apostel des Nordens. Ansgar ward im Jahre 801 im nördlichen Frankreich geboren. Da er früh seine Mutter verlor, ward er schon als fünfjähriger Knabe von seinem Vater, einem vornehmen Franken, in die Schule des Klosters von Corbie gebracht, wo der Abt Adalard, ein Neffe Karls des Großen, ihn vor allen andern Knaben mit väterlicher Sorgfalt erzog. Hier sah er noch den großen Karl in seiner Herrlichkeit; aber mehr als alles prägte sich der plötzliche Tod des Kaisers in seine Seele ein und ließ ihn die Hinfälligkeit aller