198 Maulwürfe sind, geschieht das aueh nicht. Folgliek thut's der Me wurf.» — Der das sagt, ist vermuthlich der nämliche, der ein so hehauptet hat: «Wenn im Frühling die Frösche zeitig quaken, schlägt auch das Laub bei Zeiten auss Wenn aber die Prösche lan nicht quaken wollen, so will auch das Laub nicht Kommen. Folgb quaken die Frösche das Laub heraus.» Seht doch, wie man 5 irren kann! Aber da Kommt ein Advocat des Maulwurfs, ein erfahrener Innl wirth und Naturbeobachter, der sagt also: «Niecht der Maulwurf frisst die Wurzeln ab, sondern die Butfte Quaden, oder die Engerlinge, die unter der Erde sind, aus welch hernach die Maikäfer und anderes Ungeziefer Kommen; der Maulvu aber frisst die Engerlinge und reinigt den Boden von diesen Feinden Jetzt wird es also begreiflich, dass der Maulwurf immer da i vo das Gras und die Pllanzen krank sind und absterben, weild Engerlinge da sind, denen er nachgeht, und die er verfolgt. Ul dann muss er's gethan haben, was diese anstellen, und bekommt si seine Wohlthat, die er euch erweisen will, des Henkers Dansß.. «Das hat wieder Einer in der Stube erfunden, oder aus Zůehen gelernt, » werdet ĩhr sagen, eder noch Keinen Maulwurf gesehen hat, Halt, guter Freund! der das sagt, Kennt den Maulwurf besser ihr Alle. Ihr könnt zweierlei Proben anstellen, ob er die Wabrbe sagt. Erstlich, wenn ihr dem Maulwurf in den Mund schaut. Denn l vierfüssigen oder Säugethiere, welche die Natur zum Nagen Pflanzenreiche bestellt Rat, haben in jeder Kinnlade, oben und unfel nur zwei einzige und zwar scharfe e nn und gar keine d zãhne, sondern eine Lücke bis zu den Stockzahnen. Alle Raubthia aber, welehe andere Thiere fangen und fressen, haben sechs ul mehr spitzige Vorderzähne, dann Eckzähne auf beiden sveiten, un hinter n zahlreiche Stockzähne. Wenn ibhr nun das Gebiss ein Maulwurfs betrachtet, so werdet ihr finden: Er bat in der obe Cinnlade sechs und in der untern acht spitzige Vorderzähne, u hinter denselben Eckzähne auf allen vier Seiten; und daraus folgt Es ist kein Thier, das an Pflanzen nagt, sondera ein Reines Rat thier, das andere Thiere frisst. Zweitens, wenn ihr einem getödteten Maunlwurf den Bauch a schneidet und in den Magen sebaut. Denn, was er frisst, muss im Magen haben, und, was er im Magen hat, muss er gefres“ haben. Nun werdet ihr, wenn ibr die Probe machen wollt, nie VWu zellasern oder so Etwas in dem Magen nden, aber immen die Haut von Engerlingen, Regenwürmern und anderem Ungezieter, das unte der Erde lebi. Wie sieht's nun aus? Wenn ihr nun den Maulwurf fleissig verfolgt und mit Stumpf un Stiel ausrotten wollt, so thut ihr eueh selbst den grössten Schade und den Engerlingen den grössten Gefallen. Da Xönnen vie alsdan gure Wiesen und Felder Ferwüsten, wachsen und gedeihen, und i Frühjahre Kommt alsdann der Maikäfer und frisst dueh die Bäumn kahl wie Besenreis. So siehts aus. lebel *