26 lichkeit seines Gesanges. Alle Laute, welche in einer Gegend hörbar werden; der Pfiff des Pirols und das Kreischen eines Hähers, der laute Schrei des Bussards und das Gackern der Hühner, das Klappern einer Mühle oder das Knarren einer Thuͤre, der Schlag der Wachtel, das Lullen der Heidelerche, ganze Slrophen aus dem Gesange der Drossel und des Blaukehlchens, das Zwitschern der Schwalben u. dgl. — sie alle werden mit scharfem Ohre aufgefaßt, eifrigst geübt und in der lustigsten Weise wiedergegeben. Wegen seines Nachahmungstriebes läßt sich der Star ohne große Mühe abrichten und lernt in der Gefangenschaft, die er eicht und dauernd erträgt, Worte und kurze Saͤtze nachsprechen. So wird er zu einem der ergötzlichsten Slubenvögel, der durch sein immer munteres, possierliches Wesen, durch seine Klugheit lnd Zutraulichkeit, mit der er sich den Hausgenossen anschließt, erfreut und erheitert. Der Siar besiht die Größe einer Amsel, einen gedrungenen Körper, kurzen Schwanz, aber ziemlich lange Flügel. Der kräf⸗ tige, gerade Schnabel ist breitkegelförmig, die Füße sind mittel⸗ hoͤch ünd ziemlich stark. Das fest anliegende, en Gefieder Lird durqh eingesprengte weiße Federchen un metallischen, ins Violetigrune spielenden Glanz verschönert. Sonnige, breite Thäler, denen der Wald nicht zu ferne ist, und die durch Baumgruppen, Weiden- und Erlengebüsche am u Weiher oder am murmeln⸗ den Bache geschmückt find, bilden den Lieblingsaufenthalt der Slaren Hier halten sie sich in kleineren und größeren Se schaften zusammen und verrichten alle Geschäfte gemeinsam. Un— geachtet ihres etwas plumpen Aussehens bewegen sie sich rasch und gewandt. Sie gehen schrittweise, etwas wackelnd, aber doch schnell und gut, fliegen leicht mit behenden Flügelschlägen, rasch nd rauschend, und bewegen sich auch im Gezweig oder im Röhricht mit viel Geschick. Mit dem ersten Grauen des Tages beginnen die Stare zu singen und zu schwatzen suchen ihre Nahrung: Regenwürmer, Schnecken, Insekten und deren Larven, lassen sich zeitweilig wieder horen und halten, namentlich abends, noch einen großen Gesangs— vortrag. So sind sie den ganzen Tag über beschaͤftigt und sitzen erst im Schlafe wirklich still. In Baumhohlungen aller Art bauen die Stare ihr kunst⸗ loses Nest. Ende April brütet das Weibchen über 4-6 verhält— nismäßig großen, länglichen, etwas rauhschaligen Eiern von glänzend lichtblauer Faͤrbe. Sobald die Jungen dem Ei ent— schlüpft sind, haben beide Eltern so viel mit Herbeischaffung des Futters & hun, daß dem Männchen wenig Zeit zum Singen übrig dlab Sind nach 3 bis 4 Wochen die Jungen gluͤcklich ausgeflogen,