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ein gutes Stück seiner Länge überschauen. Gleich einem lieblichen, 
von einem weiten Gebirgszaune umgebenen Garten breitet sich das 
Land vor unsern Augen aus. 
Von ihm singt der elsässische Dichter: 
„Sag an, wo ist ein Land so schön, 
wie unser holdes Ländchen ist? 
Führ mich ins Thal, hin zu den Höhn, 
wo du wie hier so selig bist! 
Die Welt ist groß: zieh hin und her, — 
du findest doch kein Elsaß mehr! 
Das Rheinland ist uns Vaterland, 
das Elsaß drin sein Diamant!“ 
2. Die elsässische Ebene und ihre natürlichen Gewässer. 
Ungefähr die Hälfte des Landes einnehmend, senkt sich die elsäs— 
sische Ebene, wie es ja deutlich der Lauf der Gewässer zeigt, nach 
Norden und Osten nieder. 
Der Boden gestattet fast überall landwirtschaftliche Bearbeitung. 
Namentlich ist er zwischen der Ill und dem Gebirge recht fruchtbar. 
Hier gedeiht der Wein am besten. Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, 
Welschkorn, Hülsenfrüchte und Futterkräuter geben reichliche Ernten; 
Hanf, Flachs, Hopfen, Krapp, Kohl, Mohn, Zuckerrüben und Tabak 
bilden einträgliche Handelsartikel. 
Gartenbau und Obstbaumzucht werden im Elsaß besonders gepflegt. 
Die Liebe zu Pflanzen, namentlich zu Blumen, ist eine allgemeine. 
Wo der Garten fehlt, da muß das Fensterbrett die Blumen auf— 
nehmen. 
Die zahlreichen Wiesengründe laden zur Viehzucht ein und die 
fischreichen Bäche zum Fischfange. Während die Gebirgswasser besonders 
schmackhafte Forellen bieten, liefern Ill und Rhein Salme, Mai— 
fische, Hechte und dergleichen. 
Zur Zeit der Schneeschmelze oder nach heftigen Gewittern und 
langanhaltendem Regen wird der Rhein zu einem recht unruhigen 
Wildwasser. Dann durchbricht er schwache Dämme, überflutet niedrige 
Ufer, bildet rechts und links verschiedene Arme und mit ihnen neue 
Inseln, Sümpfe, Moräste, Untiefen und Sandplätze. Das Gebiet, auf 
welchem der Rhein zur geit des Hochwassers so willkürlich sich hin 
und her wälzt und nach seinen Launen über das Uferland schaltet 
und waltet, nennt man das Ried. Es liegt zwischen Rhein und Ill. 
Dem Boden wird hier gar nicht Zeit gelassen, sich mit fruchtbarer