482 freiheitsliebenden Volkes zu erwarten war. Viele der römischen Tribm und Tenturionen bluteten als Opfer auf den Altären der germanisd Götter; andere, die das Leben behielten, wurden zu den niedrigs Arbeiten gebraucht, so daß, wie die Römer selbst berichten, mehr ein vornehmer Mann, dem zu Hause schon der Eingang zum Sen offen stand, und der die Triumphe seiner Vorfahren zählte, als Hü deutscher Herden oder als Wächter an deutschen Thüren sein traurig Leben beschloß. Auch wird erzühlt, wie die Deutfchen fich besonde erbittert gegen die römischen Sachwalter zeigten, gleichsam in d Gefühle, daß ihnen durch deren Künste die größte Gefahr für Freih und Selbständigkeit bereitet sei. So war der Hergang der großen deutschen Freiheitsschlacht ne der Erzählung der Feinde selbst; in wie ganz anderem Lichte ue würde sie uns erscheinen, wenn wir das Zeugnis auch nur ein deutschen Mannes über sie hätten! Der Besiegte beschönigt seine Unfä und sucht oft im Verrate der Feinde die Ürsachen selnes Unglüg die doch in der Gewalt der Umstände und in der Verkehrthein fein eigenen Handlungen lagen. Das Urteil steht fest, und der Römer eigenes Geständnis bestäl es, daß unser Vaterland dem Siege im Teutoburger Walde sel Freiheit verdankt. In Rom war Bestürzung und Kummer. die Deutschen frohlockten, die Festen diesseit des Rheins erstürm und das ganze Land von der römischen Art säuberten, war der Kal Augustus außer sich, rannte in der Betäubung mit dem Kopfe geh die Wand und rief beständig: „Varus, Varus, gib mir meine Legionen wieder!“ Einige Monate lang ließ er Haar und Bart wachsen; die Wachen d Stadt wurden verdoppelt, damit nicht etwa ein Aufruhr entstände; d Deutschen wurden aus Rom fortgeschafft, sogar die deutsche Leibwo übers Meer auf die Inseln gebracht. Endlich gelobte Augustus sein⸗ Jupiter große Feste, „wenn sein Reich in eine glücklichere Lage käme Da man größere Unternehmungen, auch Vordringen in römisch Gebiet, von den Germanen erwartkele, mußte Tiberius mit einem schn zusammengerafften Heere an den Rhein eilen; zu seinem Erstaunen fu er alles ruhig. Die Deutschen begnügten sich damit, ihre Ireihe gerettet zu haben 37. Aitila. Friedr. Kollrauseh. Deutsehe Geschiehte. Hannover 1875. 16. Aufl. 8.77. Um diesolbe Zeit, in weleher die Angeln und Sachsen nae Britannien aufbrachen, begann von Osten her für das röpseb Reieh ein neuer gefahrlicher Gegner bieh zu regen. In einer uhen zwisehen Donau und Theils in Ungarn, in einem sehr grolen