222. Einige ausländische Gewächse. 222. Einige ausländische Gewächse. Deutsches Lesebuch für oberfränkische Schulen. Das Vaterland des Kaffeebaumes ist das alte Mohrenland Üthiopien oder Abessinien in Afrika. Dort finden sich ganze Kaffeewälder. Die feinste Sorte Kaffee kommt jedoch aus Arabien. Auch auf der Insel Java, auf allen westindischen Inseln und in Brasilien wird der Kaffeebaum gezogen. Er ist das ganze Jahr hindurch grün und hat zu gleicher Zeit Blüten, un— reise und reife Beeren. Die Blätter des Kaffeebaumes sehen fast aus wie Pomeranzenblätter, nur sind sie viel länger. Die Blüten sind weiß und riechen sehr angenehm. In jeder der schön roten Beeren liegen zwei Samen⸗ körner, Bohnen genannt. Wenn die reisen Beeren abgepflückt sind, werden sie in der Sonne getrocknet. Hierauf scheidet man die Bohnen von dem Fleische der Beeren durch Mahlen auf Mühlen, die hierfür besonders ein— gerichtet sind. Der Teestrauch wächst vornehmlich in China. Er erreicht eine Höhe von 3 bis 4Metern; man läßt ihn aber nur 2 bis 1 Meter hoch werden, weil er dann desto mehr Zweige treibt. Er ist ganz mit gläuzenden, dunkel⸗ grünen Blättern bedeckt, die den Blättern unserer Sauerkirschen ähnlich sind Die großen, weißen, schwachduftenden Blüten gleichen wilden Rosen. Dreimal im Jahre sammelt man die Blätter. Die ersten und zartesten geben den besten Tee, den „Kaisertee“. Das Trocknen der Blätter geschieht ent— weder in eisernen Pfannen, die über ein gelindes Ofenfeuer gebracht werden, oder in Sieben, welche man heißen Dämpfen aussetzt. Im Handel unter⸗ scheidet man den grünen und den schwarzen Tee. Wenn eine Mutter im Unwillen über ihr Söhnlein, das nicht gehorchen will, ausruft: „Wenn du doch würest, wo der Pfeffer wächst“,' so wünscht sie es schon weit fort; denn die Heimat des Pfefferstrauches sind die heißen Gegenden Asiens, Afrikas und Sudamerikas. Der höchstens fingerdicke Strauch schlingt sich an Bäumen empor wie bei uns der Hopfen an den Stangen. Seine Blatler sind lederhart. Die Blüten und Beerenfrüchtchen stehen trauben⸗ artig beisammen. Der schwarze Pfeffer ist die noch unreife und darum so scharf schmeckende Beere. Die reifen Früchte werden in Wasser und Essig so lange erweicht, bis sich die mürbe Haut entfernen läßt, und geben dann den weißen Pfeffer. Der Lorbeer gehört der wärmeren Zone an, kommt aber auch schon im südlichen Tirol fort. Jede Hausfrau weiß, daß die getrockneten Lorbeer— blätler den Brühen einen kräftigen, angenehmen Geschmack verleihen. — Ein Kranz, aus frischem Lorbeer gewunden, war in der alten Zeit und ist noch jetzt ein Zeichen weitstrahlenden Ruhmes. Mit einem Lorbeerzweige um die Schläfen werden siegreiche Feldherren, gefeierte Dichter, Künstler ꝛc. abgebildet. „Auf seinen Lorbeeren ausruhen“ heißt in Ruhe auf ein taten— reiches, ruhmvolles Leben zurückblicken. Das bayerische Wappen umschlingt zur Hälfte ein Palmen-, zur Hälfte ein Lorbeerzweig. Was soll dadurch ausgedrückt werden? uu 25.