137 103. Zum Jahres schlatß. Karl Gerok. Markus 7, 837. Auf dunklen Schwingen senkt sich wieder 4. Und wenn auch ich in dumpfer Bahre so ahnungsvoll, so tröstlichmild, jetzt bei den andern draußen schlief', des Jahres letzter Abend nieder und wenn mich noch im alten Jahre zum winterlichen Schneegefild. zur Rechnung Gottes Engel rief ? Der Abendglocken fromm Geläute Berr, deck auf meiner Jahre Sünden tönt hehren Klanges durch die Nacht den Mantel dieser dunklen Nacht, und predigt, wenn ich's recht mir deute: dann darf ich's erst getrost verkünden: „Der Herr hat alles wohl gemacht!“ „Der Herr hat alles wohl gemacht!“ 2 Verrauscht ist nun der bunte Reigen . Nun sammelt sich ein Kreis der ZFecher, des Jahreslaufs mit Lust und Leid; die Welt zum rauschenden Gelag doch Gottes ew'ge Sterne steigen und übertäubt im Klang der Becher so tröstlich aus der Dunkelheit, der Mitternacht gewichtigen Schlag: und freundlich winkt aus blauen Höhen ich aber will mich schlafen legen der Abendstern in milder Pracht; und unter Gottes treuer Wacht ob Jahre kommen, Jahre gehen- entschlummern mit dem Abendsegen: „Der Herr hat alles wohl gemacht!“ „Der Herr hat alles wohl gemacht!“ 3. Habt Dank-wie seid ihr schuell entschwunden 6. In seinem Schatten ohne Sorgen ihr Freuden, die das Jahr mir bot! schlummr' ich hinein ins neue Jahr, Fahrt hin — nun bist du überwunden, als Morgenstern erscheint er morgen, all dieses Jahres Müh' und Notl der heute Abendstern mir war; Schlaft wohl, ihr abgeschiednen Lieben! mein Pilgerstab ist Gottes Treue, Ob einmal noch der Schmerz erwacht, die gnädig mich hierher gebracht; mir ist ein süßer Traum geblieben: vom alten Jahr ererb's das neue; Der Herr hat alles wohl gemacht!“ Der Berr hat alles wohl gemacht“ 104. Osterlied. Karl Gerok. Osternacht, Osterlicht, hast der Welt das Licht gebracht! das durch trübe Wolken bricht! Da aus blut gen Grabgewanden Silberschäfchen ziehn im Blauen, in der Früh' der Herr erstanden, Sonnenschein beglänzt die Auen. glühst du auf in Morgenpracht, Leucht auch mir ins Angesicht, Osternacht! Osterlicht! Ostertag, 1 Ostergrün wecke, was im Grabe lag! bricht aus allen Ritzen kühn. Blumen sprossen, Quellen springen, Schnee zerschmilzt in allen Ecken, Kinder jubeln, Engel singen, goldnes Grün umsäumt die Hecken! sauchze, was noch jauchzen mag. Hoffnung laß auf Gräbern blühn, Dstertag! Ostergrün!