454 general Douay“) seinen Tod fand. Aber auch die braven Sturm— kolonnen vom 7. Königsgrenadierregiment erlitten ebenso schmerzliche wie ehrenvolle Verluste. Ihre sämtlichen Stabsoffiziere wurden teils getötet, teils verwundet, aber der Erfolg entsprach den Opfern. Um 121. Uhr begann der Feind zu wanken, und nun griffen die Truppen des 11. Armeekorps ein und brachten durch ihr unaufhaltsames Vorwärts— dringen den Feind völlig zum Weichen; in wilder Flucht eilte er dem Süden zu — auf Hagenau. Inzwischen wurde um den Besitz Weißenburgs, das den lebhaftesten Widerstand leistete, hartnäckig gestritten. In den Straßen der Stadt wurde noch gekämpft, und auch einige elsässische Bürger feuerten auf unsere Truppen. Blutige Vergeltung mußte geübt werden. Die preußischen und bayerischen Batterien ließen ihr mörderisches Feuer auf die Stadt los, an mehreren Stellen brannte es ; es war unmöglich für die Franzosen, dieselbe noch länger zu halten. Und so war denn um 1.x Weißenburg mit seinen Verschanzungen und festen Höhen in unsern Zänden und der Sieg unser. 800 Gefangene blieben in unsern Händen, darunter 20 Offiziere; ein Feldgeschütz wurde vom 5. Jäger— bataillon erbeutet. Der Feind ließ Kochgeschirre, Montierungsstücke, selbst ortemonnaies im Lager zurück und floh. Unsere Verluste an Toten und Verwundeten waren leider auch sehr bedeutend; aber dieselben wurden durch die militärischen und mehr noch durch die moralischen Erfolge des Sieges bei Weißenburg reichlich aufgewogen. Militärisch bedeutete der Sieg, daß der Krieg nicht auf deutschem, sondern auf französischem Boden ausgekämpft werden sollte; der Sturm der Weißen— burger Linien eröffnete uns die Zugänge des Elsaß; moralisch bedeutete er die unbezwingliche Stärke des geeinigten Deutschlands. Um Weißenburg kämpften Hand in Hand und Schulter an Schulter die Bayern neben den Preußen, die Nassauer und Hessen neben den Polen und Schlesiern; ja, es war ein verhängnisvolles Spiel des Zufalls, daß gerade diejenigen Truppen, auf deren Verrat Napoleon spekulieren wollte, daß diese „zuverlässigen“ Soldaten der Kernschar der Truppen Frankreichs, den als so entsehlich ausgeschrieenen Turkos, beim ersten Treffen zeigen sollten, was deutsche Treue und deutsche Hiebe zu bedeuten haben. Die Bayern gingen darauf los, daß es eine wahre Freude war, und sie waren es, die dem Kronprinzen, als er nach der Schlacht persönlich den Truppen seinen Dank überbrachte, am lautesten zujubelten. Die Division Douay war zersprengt, ihr Führer tot — wo war denn die Unüberwindlichkeit der großen Nation? *) spr. Duä.