D. Arbeit und Erwerb. 1. In der Werkstatt. 72. Die Arbeit veredelt den Stoff. . Die Arbeit des Menschen verleint dem niedrigen, ja oft verachteten Stoffe eine Veredlung, die selbst demjenigen, der nie an sich den Segen der Arbeit kennen und schätzen gelernt hat, Hochachtung vor ihr abnõtigen muß. Unter der Hand des Menschen wircd das Niedrige, Nertlose, Verachtete zu einer Quelle des Reich- tums; es speist Hungernde, tränkt Dürstende, hleidet Nackende, entzückt das Auge mit prächtigen Formen und Farben und ver-— leiht dem Kranken Gesundheit, dem Geiste Nahrung. Des Menschen Hand ergreist den unscheinbaren Faden des Flachses, der Nessel, des Hanfes, der flockigen Baumwolle; sie gräbt die schmutzige Kohle aus der Erde, bearbeitet das fast wertlose Roherz; ihre Thãätigkeit erssstreckt sich auf Kartoffeln, Zuckerrüben und andre geringwertige Gebilde der Erde. Die Arbeit sammelt die Lumpen des Bettlers, die weggeworfenen Papierschnitzel, die Glas- und Thonscherben, die Holzabfalle, den Straßenstaub, Abfälle tierischer Stoffe jeder Art, Haut, Haare, Hornteile u. a, die Uberreste alter Schuhe, sogar die vom Hunde verschmähten Knochen; nichts ist so wertlos, ja verachtet, daß es mit dem hortschritte in der Gewerb- und Fabrikthätigkeit der schaffenden Menschenhand nicht zum wertgeschätzten Arbeitsstoffe werden könnte. 2. Und indem der Mensch an diese fast unerschöpflichen Stoffe, deren Verarbeitung jetzt Millionen den Erwerb ihres täglichen Brotes bietet, die arbeitende Hand legt, veredelt und verklärt er den unscheinbaren Stoff. Welch prächtige Gewebe verfertigt man aus den Fasern der Gespinstpflanzen! Die weggeworfenen Lumpen harren ihrer Auferstehung zu feinem Papier, und die mit Füben getretenen Papierschnitzel werden zu Puppenköpfen, Dosen, Leuchtern, Fruchttellern und andern ost recht zierlichen Sachen verarbeitet; sogar Eisenbahnräder und ganze Schiffe baut man aus Papierstoff. Die schwarzen Steinkohlen, jene Reste früherer Pflanzenwelten, die von Millionen Bergarbeitern aus dunklen