L. Bilder aus der Natur. 95. sühlingslieder. a) Frühlingsglaube. 1. Die linden Lüfte sind erwacht; 2. Die Welt wird schöner mit jedem sie säuseln und weben Tag und Tag; Nacht; man weiß nicht, was noch werden sie schaffen an allen Enden. mag; O frischer Duft, o neuer Klang! das Blühen will nicht enden. Nun, armes Herze, sei nicht Es blüht das fernste, tiefste Thal. dbang! Nun, armes Herz, vergiß der Qual! Nun muß sich alles, alles wenden. Nun muß sich alles, alles wenden. 2* 1. Saatengrün, Veilchenduft, Lerchenwirbel, Amselschlag, Sonnenregen, linde Luft! D) Lob des Frühlings. 2. Wenn ich solche Worte singe, braucht es dann noch großer Dinge, dich zu preisen, Frühlingstag? c) Frühlingstrost. Was zagst du, Herz, in solchen Tagen, wo selbst die Dornen Rosen tragen? d) Künftiger Frühling. . Wohl blühet jedem Jahre 2. Er ist dir noch beschieden sein Frühling mild und licht; am Ziele deiner Bahn; auch jener große, klare, du ahnest ihn hienieden, getrost! er fehlt dir nicht. und droben bricht er an. Ludwig Uhland. 96. Der Mai ist gekommen. 1. Der NMai ist gekommen, die Bäume schlagen aus, da bleibe, wer Lust hat, mit Sorgen zu Haus'! Wie die Wolken dort wandern am himmlischen Zelt, so steht aueh mir der Sinn in die weite, weite Welt. 2. Herr Vater, Frau Mutter, dab Gott euch behüt'! Wer weib, wo in der Ferne mein Glück mir noch blüht: es giebt so manche Straße, da nimmer ich marschiert; es giebt so manchen Wein, den ich nimmer noch probiert. 3. Prisch auf drum, frisch auf drum im hellen Sonnenstrahl, wohbl über die Berge, wohl durch das tiefe Thal!