226 20 62. Das Zuckerrohr. Das Zuckerrohr ist ein Schilfgewächs und wird besonders in Westindien in großen feuchten Pflanzungen gebaut. Es wud bis 8,6 m hoch und 83—24 om dice Vie Glieven seines Halmes sind etwa 8 ein lang und enthalten ein weißes, schwammiges, mit süßem Safte angefülltes Mark. Etwann1 Monate, nachdem man ein Stück der gegliederten Wurzel ins rigolte Erdreich gelegt hat, wird das Zuckerrohr reif. Dann wirdees von den Negern abgeschnitten. Die Rispen geben ein nahrhaftes Futter. Die Blät— ter benutzt man zum Vecken der Hutten. Die Halme werden zwi— schen senkrechten Walzen, die durch Maultiere oder durch Wind in Bewegung gesetzt werden, ausgepreßt. Der ausgepreßte Saft wird in einen Keffel geleitet und hier geschäumt und gereinigt. Aus dem Kessel schütlet man den eingedickten Saft in Fässer, aus denen durch eine kleine Offnung der flüssigere Teil, der Situp, heraus tröpfelt. Aus dem Sirup destilliert man Rume Dar in den Fäs— sern zurückgebliebene Zucker heißt Rohzucker. Dieser wird nach Europa geschickt und dort in Zuckersiedereien durch Kalk von seiner Säure, durch tierische Kohle von andern fremdartigen Stoffen ge— reinigt und in Kegelformen in weißen Melis, oder in Fässern, die von Fäden durchzogen sind, in krystallisierten, weißen und braunen Kandis verwandelt. 63. Die Kalte Zono. Auch im fernen Norden geniesst doer Menseh, gleichwie in den Gegenden am Aquatot, nient den üebüden Wecehsel der vier Jahreszeiten; auf einen langen, strengen Winter folgt ein sehr kurzer Sommer, in dem die Sonne kaum einige Gewüchse zur notdürftigen Reife zu bringen vermag. Gegen Ende des Herbstes goht die Sonne für die Bewohner jener Gegenden gar nieht mebr auf, eine lange Dämmerung bedeckt die Erde, jedoeh oft erhellt von de wunderbaren Glanze des Nordlichtes. „Es war um die Mitto November,“ schreibt ein Besucher der Eiswelt, „das Wetter war an— genehm und hatte jene Ruhe und jenes bestimmte Ansehen gexonnen, wie es im Durchsechnitt der ganze Winter bei- behält. Die Sonne hatte uns— verlassen, aber schien sieh nur deshalb unter dem Hori-onte 2u verbergen, um allen Dingen einen Schein von Rube und Feierlichkeit, einen zauberhaften Glanz zu verleihen. Sobald der Abend kam, spielten tausend tanzende Liehter geheimnisvoll dureh die