2 2 2 gegeben, die ich nimmermehr vergessen will; ich fühle jetzt die Waͤhrheit des schönen, aber bisher nie verständenen Wortes: Geben ist seliger denn Nehmen. Nie sollten wir uns dem Armen nahen, als mit dem Wunsche, ihm Gutes zu un vn P. bel. 26. Der Hänfling. Ein Hänfling, den der erste Flug Aus seiner Eltern Neste trug, Hub an die Walder zu beschauen Und kriegte Lust, sieh anzubauen. Ein edler Prieb: denn eigner Herd Isst, sagt das Sprichwort, Goldes werth. Die stolze Gluth der jungen Brust Macht ihm zu einem Eichhaum Lust. MHier wohn' ieh,“ sprach er, „vie ein König; Dergleiehen Nester giebt es wenig.“ Kaum stand das Nest, s0 ward's verheert Und dureh den Donnerstrahl verzehrt. Es war ein Glũück bei der Gefahr, Daß unser Hänfling auswärts war. Er kam, nachdem es ausgewittert, Und fand die Eiche halb zersplittert. Da sah er mit Bestürzung ein, Er könne hier nicht sicher sein. Mit umgekehrtem Eigensinn Begab er sieh zur Erde hin Und baut in niedriges Gesträuehe, So seheu macht' ihn der Fall der Eiche. Doch Staub unud Würmer zwangeun ihn, Zum andern Mal davon zu ziehin. Da baut er sieh das dritte Haus Und las ein dunkles Büschehen aus Wo er den Wolken nieht so nahe, Doch nicht die Erde vor sieh sahe, Eiĩn Ort, der in der Ruhe liegt; Da lebt er noch und ist vergnügt. Vergnũgte Tage findet man, Woferne man sie sinden kann, Nicht auf dem Thron und nicht in Hütten; Kannst du vom Himmel es erbitten, So sei dein eigner Herr und Knecht! Dies bleibt des Mittelstandes Receht. Lichtwer. 2. Die Roßkastanie. Die Roßkastanie gehört ursprünglich einer milderen Zone an, und ihre Heimath ist nach einigen Persien, nach anderen die