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Höhe der Schraube, d. h. die Entfernung eines Gewindes vom andern. Das
Wasser ist nämlich nachgiebig und weicht dem Drucke der Schraubenflächen
sowohl nach hinten als nach den Seiten aus. Etwas Fortbewegung wird
indes immer erreicht, und wenn man die Welle recht rasch gehen läßt, so
summiert sich doch aus vielen kleinen Wirkungen eine ansehnliche Gesamt—
wirkung. Die Schiffsschrauben machen daher 100, 150 und selbst noch mehr
Umgänge in der Minute.
261. Sonntagsfrühe.
Mach Hebel.)
10 Der Samstag hub zum Sonntag an:
„Jetzt ruhn mir alle, Nachbarsmann!
die sind vom Schaffen her und hin
gar weidlich müd' an Leib und Sinn;
mir selbst will's bald nicht besser gehn,
kann kaum mehr auf den Beinen stehn.“
Er spricht's, und von der Mitternacht
wird er nun auch ins Bett gebracht.
Der Sonntag spricht: „Jetzt ist's an
mir!
20 Gar heimlich schliesst er seine Thur;
schlaftrunken und mit Ungemach
schwankt er den Sternlein hintennach.
Doch jetzt reibt er die Augen aus
und kommt der Sonn' an Thür und
Haus.
Sie schlaft im stillon Kammerlein;
er klopft und pocht am Pensterlein
und ruft ihr zu: „Es ist nun Zeit!“
Die Sonne sagt: „Bin auch nicht weit.“
Und auf den Zehen leise geht
und freundlich auf den Bergen steht
der Sonntag. Und das Thal entlang
schlaft alles noch; mit stillem Gang
tritt er ins Dorf hinein und spricht
35 zum Hahne: „Du, verrat mich nicht!“
Und wenn man endlich nun erwacht,
geschlafen hat die ganze Nacht,
so steht er da im Sonnenschein,
gucekt zu den Fenstern uns herein
mit seinen Augen mild und gut
und mit dem Strausschen auf dem Hut.
25
Drum meint er's treu, und was ich
sag
es freut ihn, wenn man schlafen mag
15 und meint, es sei noch dunkle Nacht.
wenn längst die Sonn'am Himmel wacht.
Drum kam er auch so leis heran
und sieht so lieblich jetzt uns an.
Wie glitzert rings auf Gras und Laub
vom Morgentau der Silberstaub!
Wie weht so frische Maienluft
voll Kirschenblut' und Schlehenduft!
Und's Bienlein sammelt ohne Prist,
es weiss nicht, dals es Sonntag ist.
Wie prangt nicht in dem Gartenland
der Kirschenbaum im Maigewand,
und gelbe Veilchen, Tulipan
und Sternenblüumehen nebendran
und Hyacinthen, dass man traun
meint in das Paradies zu schau'n!
Und's ist so still und heimt uns s0,
man ist so rubig und so froh!
Man hört im Dorf kein Hüst und Hott,
nur Guten Tag! und Dank eueh
Gott!
und Gott sei Lob! ein schöner
Tag!
ist alles, was man hören mag.
Und's Vöglein sagt: „Ei freilich, ja,
pota tausend, ja, er ist schon da!
Er dringt mit seinem Himmelsstrabl
dureh Blüt' und Laub in Berg und
Thal!“
Und's Distelsinklein vorne dran
hat schon sein Sonntagsröcklein an.
Wie? Lauten sie nicht da schon ein?
Der Pfarrer mulss heut eilig sein.
Gteh, brich ein paar Aurikeln ab,
doch wisch mir ja den Staub nicht ab;
und prangst du, Gundel, in dem Staat,
halt' ich ein Sträusschen dir parat.