lag noch die dunkle Wolke, und aus der Ferne tönte gefahrlos der Donner. In dem leeren Hofe regte sich wieder das Leben. Zuerst zog in fröhlichem Eifer der Entenchor aus seinem Versteck, putzte die Federn, untersuchte die Wasserlachen und schnatterte längs den Wagengeleisen. Dann kam der Hahn mit seinen Hühnern, vorsichtig schreitend und die quellenden Körner pickend. Die Tauben flogen an Vorsprünge der Fenster, wünschten einander mit Verbeugungen Glück und breiteten die Federn im neuen Sonnenlicht. Nero fuhr in kühnem Sprunge aus dem Hause, trottete durch den Hof und bellte herausfordernd in die Luft, um die feindliche Wolke vollends zu verscheuchen. Dann schritten die Mägde und Arbeiter wieder rührig über den Platz und atmeten erfrischt den Balsam der feuchten Luft. Der Hofverwalter kam und berichtete, daß es zweimal in den Berg nebenan geschlagen. — Auch der Gutsherr ritt in starkem Trabe herein, tüchtig durchnäßt, um zu sehen, ob Haus und Hof ihm unversehrt geblieben. Er sprang fröhlich vom Pferde und rief: „Es hat draußen eingeweicht, aber, gottlob, daß es so vorübergegangen! Solch Wetter ist hier seit Jahren nicht erlebt.“ 183. Rätsel. Friedrich v. Schiller. 1. Unter allen Schlangen ist eine, 3. Sie liebt die höchsten Spitzen; auf Erden nicht gezeugt, nicht Schloß, nicht Riegel kann mit der an Schnelle keine, vor ihrem Anfall schützen; an Wut sich keine vergleicht. der Harnisch lockt sie an. 2. Sie stürzt mit furchtbarer Stimme 4. Sie bricht wie dünne Halmen auf ihren Raub sich los. den stärksten Baum entzwei: Vertilgt in einem Grimme sie kann das Erz zermalmen, den Reiter und sein RVoß. wie dicht und fest es sei. 5. Und dieses Ungeheuer hat zweimal nie gedroht — es stirbt im eignen Feuer; wie's tötet, ist es tot! 184. Nebel, Wolken, Regen, Schnee und LHagel. AMaron Bernstein. 1. Viele Menschen denken sieb die Wolken als eine Art von Schlauch, worin der Regen steckt. Aber das ist ganz und gar falseh. Die Wolken sind nichts als Nebel in der Höhe, der Nebel ist nichts als eine Wolke auf der Erde. Man kann sich sehr leicht eine rich-— tige Vorstellung von der Bildung des Nebels und des Regens machen, wenn man nur auf sieh selber acht gibt. Jedermann, der dny