— 431 13. Ihr Kinder, auf, hinaus ins Peld! Wie weht's und duftet's dureh die Welt! Wie glänzt die Luft, wie perlt die Hlur! Hab Dank, o Herr der Kreatur! Behũüt uns, Gott, in Gnaden! 280. Abendlied. Matthias Claudius. 1. Der Mond ist aufgegangen, 4. Wir stolze Menschenkinder die goldnen Sternlein prangen sind eitel arme Sünder am Himmel hell und klar; und wissen gar nicht viel, der Wald steht schwarz und schweiget, wir spinnen Luftgespinste und aus den Wiesen steiget und suchen viele Künste der weiße Nebel wunderbar. und kommen weiter von dem Ziel. 2. Wie ist die Welt so stille 5. Gott, laß uns dein Heil schauen, und in der Dämmrung Hülle auf nichts Vergänglichs trauen. so traulich und so hold, nicht Eitelkeit uns freun! als eine stille Kammer, Laß uns einfältig werden wo ihr des Tages Jammer und vor dir hier auf Erden verschlafen und vergessen sollt! wie Kinder fromm und fröhlich sein! 3. Seht ihr den Mond dortstehen . 6. Wollst endlich sonder Grämen Er ist nur halb zu sehen aus dieser Welt uns nehmen und ist doch rund und schön. durch einen sanften Tod! So sind wohl manche Sachen, Und wenn du uns genommen, die wir getrost belachen, laß uns in'n Himmel kommen, weil unsre Augen sie nicht sehn. du unser Herr und unser Gott! 7. So legt euch denn, ihr Brüder, in Gottes Namen nieder! Kalt ist der Abendhauch. Verschon' uns, Gott, mit Strafen, und laß uns ruhig schlafen — und unsern kranken Nachbar auch! 281. Predigt der Garben. Klaus Harms. 1. Der beibe Erntetag war vorüber; eine laue Sommernacht breitete sich über die schönen Gefilde. Da richtete sieh eine Garbe auf und rief über den Acker hin: „Lasset uns dem Herrn ein Ernte- dankfest halten unter dem stillen Nachthimmell“ — Und alle Garben richteten sich auf, und von ihrem Rauschen erwachten die Lerchen und die Wachteln, die in den Stoppeln umber sechlummerten.