2 Hier vor sein Angesicht zu treten, Zu flehn, zu danken, anzubeten. 4. Wo wohnt der liebe Gott? — Die ganze Schöpfung ist sein Haus; Doch wenn es ihm so wohlgefällt, So wählet in der weiten Welt Er sich die engste Kammer aus. Wie ist das Menschcnherz so klein! Und doch auch da zieht Gott herein. O, halt' das deine fromm und rein, So wählt er's auch zur Wohnung sein, Und kommt mit seinen Himmelsfreuden Und wird nie wieder von dir scheiden. 28- Hey. 4. Wie oft Gott zu danken sei. Wie viel Körnlein sind im Meer, Wie viel Sterne obenher, Wie viel Thiere in der Welt, Wie viel Pfenn’ge unterm Geld, In den Adern wie viel Blut, In dem Feuer wie viel Glut, Wie viel Blätter in den Wäldern, Wie viel Gräslein in den Feldern, In den Hecken wie viel Dörner, Auf dem Acker wie viel Körner, I Auf den Wiesen wie viel Klee, ! Wie viel Stäublein in der Höh’, | In den Flüssen wie viel Fischlein, In dem Meere wie viel Müschlein, Wie viel Tropfen in der See, Wie viel Flocken in dem Schnee, Wie viel lebendig weit und breit: j So oft und viel sei Gott Dank In Ewigkeit. Aus „Des Knaben Wunderhorn“ (Sammt, deutsch. Volkslieder von L. A. von Arnim). 1. Weißt du, wie viel Sterne stehen An dem blauen Himmelszelt? Weißt du, wie viel Wolken gehen Weithin über alle Welt? Gott, der Herr, hat sie gezählet, Daß ihm auch nicht eines fehlet An der ganzen großen Zahl. 2. Weißt du, wie vielMücklein spielen In der heißen Sonnenglut? Wie viel Fischlein auch sich kühlen In der Hellen Wasserflut? Gott sorgt auch für die Kinder. Gott, der Herr, rief sie mit Namen, Daß sie all' in's Leben kamen, Daß sie nun so fröhlich sind. 3. Weißt du, wie viel Kinder frühe Steh'n aus ihren Bettlein auf, Daß sie ohne Sorg' und Mühe Fröhlich sind ini Tageslauf? Gott im Himmel hat an allen Seine Lust, sein Wohlgefallen, Kennt auch dich und hat dich lieb. W. Hey. 6. Das Hirtenbüblein. Es war einmal ein Hirtenbüblein, das war wegen seiner weisen Ant¬ worten, die es auf alle Fragen gab, weit und breit berühmt. Der König des Landes hörte auch davon, glaubte cs nicht und ließ das Büblein kommen. * Da sprach er zu ihm: „Kannst du mir auf drei Fragen, die ich dir vorlege, Antwort geben, so will ich dich halten wie mein eigen Kind." Sprach das Büblein: „Wie lauten die drei Fragen?" Der König sagte: „Wie viel Tropfen Wasser sind im Weltmeer?" Das Hirtenbüblein antwortete: „Herr König, laßt alle Flüsse auf Erden verstopfen, damit kein Tröpflein mehr daraus ins Meer laufe, das ich nicht erst gezählt habe, so will ich euch dann genau sagen, wie viel Tropfen im Meere sind." Sprach der