120 95. £ Ochs und Esel zankten sich Beim Spaziergang um die Wette, Wer am meisten Weisheit hätte. Keiner siegle, keiner wich. Endlich kam man überein, Daß- der Löwe, wenn er wollte, Diesen Streit entscheiden sollte, Und was konnte klüger sein? chs und Esel. Beide reden ticfgebückt Bor des Thierbeherrschers Throne, Der mit einem edlen Hohne Auf das Paar hinunter blickt. Endlich sprach die Majestät Zu dem Esel und, dem Farren: i Jhr seid alle beide Narren! I Jeder gafft ihn an und geht. Psessel. 96. Noch ein Paar Freunde des Landmanns. Die Fledermäuse nähren sich von Insekten, die in der Dunkelheit umherfliegen und darum von den Vögeln übersehen werden. Dadurch bringen sie dem Landwirthe großen Nutzen. Im Spätherbste wurden einst in der Gegend von Hanau viele knorrige 'Eich¬ bäume gefällt, in deren hohlen Stämmen Fledermäuse ihren Winterschlaf halten wollten. Die armen Thiere kamen meistens vor Kälte um; aber schon in den folgenden Jahren zeigten sich die schädlichen Prozessionsraupcn in so großer Menge, daß nicht bloß die stehengebliebenen Eichen, sondern auch andere Bäume in der Umgegend von ihnen verheert wurden. Es waren keine Fledermäuse mehr da, die die Schmetterlinge vertilgen konnten, ehe sie Eier legten. — Auch der über¬ großen Vermehrung der Maikäfer thun die Fledermäuse Einhalt. Ein einziges Thier dieser Gattung kann in einer Mahlzeit ein Dutzend von solchen schädlichen Käfern verzehren, weil es nur die weichen Theile ver¬ speist, die Flügeldecken, Beine u. s. w. aber wegwirft. Auch die Igel und Spitzmäuse, die wie der Maulwurf zu den Ranbsängethiere» gerechnet werden müssen, nähren sich fast nur von schädlichen