215 thierfang sehr eifrig und nimmt nicht allein die -sitzenden und kriechenden auf, sondern bemüht sich auch, die ümherschwirrendcn noch im Fluge weg¬ zuschnappen. Brehm- 160. Rudelsburg. An der Saale Hellem Strande Stehen Burgen stolz und kühn, Ihre Dächer sind gefallen, Und der Wind streicht durch die Hallen, Wolken ziehen drüber hin. Zwar die Ritter sind verschwunden, Nimmer klingen Speer und Schild; Doch dem Wandersmann erscheinen Auf den altbemoosten Steinen Oft Gestalten zart und mild. Droben winken holde Augen, Freundlich lacht manch rother Mund. Wandrer schaut wohl in die Ferne, Schaut in heller Augen Sterne, Herz ist heiter und gesund. Und der Wandrer zieht von dannen, Denn die Trennungsstunde ruft; Und er singet Abschiedslieder, Lebewohl tönt ihm hernieder, Tücher wehen in der Luft. Fr. Kugler. 161. Die Vulkane. (Gekürzt.) Die Form der Vulkane ist eine mannigfach verschiedene. Bald erscheint sie glocken- oder domartig, bald wie die Ruinen unge¬ heurer Bergfesten, bald endlich und am häufigsten als spitzer Kegel. Oben und fast stets unmittelbar auf der Spitze der Vulkane öffnet sich ein trichterartiger Schlund; der eigentliche Krater (Eruptions¬ krater), in dessen Tiefe die geschmolzenen Lavamassen wallend auf- und absteigen. Nur selten kann sich der Mensch diesen Pforten einer feind¬ lichen Unterwelt und ihren Schrecknissen so weit nahen, dass er einen schnellen fragenden Blick in sie hinabzuwerfen vermag. Alexander v. Humboldt hat von dem Kesselrande des Pichincha1) in den Krater hinuntergeschaut, aus dessen schwindelnden Tiefen wiederum drei Berge heraufragten, deren Gipfel noch mehrere tausend Fuss unter dem Beobachter lagen und durch ein unterirdisches, aus ihnen hervorquellendes Feuer beleuchtet wurden. Die Seitenwände des Kegels find mannigfaltig zerklüftet und führen theils in den Krater, theils in das Innere des Berges, daher auch aus ihnen die Laven gleich glühenden Strömen herabfliessen. Lange vor dem Eintritt eines wirklichen Vulkanausbruchs pflegen Erderschütterungen dem Herannahen eines solchen voranzu¬ gehen. Alsbald auch quellen Dämpfe aus dem Krater hervor. Sie erscheinen anfangs wohl wie leichte Wasserdünste, aber bald ver¬ dunkeln und verdichten sie sich zur Säule, um oft mehrere hundert Fuss senkrecht emporzusteigen und dann erst sich in mannigfachen V irbeln auszubreiten. Ehe jedoch die aus dem Krater selbst her¬ vorgehenden Erscheinungen eine so drohende Gestalt annehmen, verkünden den entbrennenden Kampf der Elemente andere Zeichen ') Vulkanischer Berg in den Anden von Ecuador (Süd-Amerika)..