367 der Soldat freudig sein Blut, und der hohe Schwüng, den der Geist dieses einzigen Mannes der Nation gegeben, überlebte noch lange Zeit seinen Schöpfer. Kr. ». editier. 279. Der westfälische Friede. Der fürchterliche Krieg schien gar kein Ende nehmen zu wollen. Immer höher stieg das Elend, das er über Deutschland verbreitete. Brandschatzende und plündernde Heere durchzogen es von einem Ende bis zum andern und verwüsteten und ängstigten so gut Freundes- als Feindesland. Die Schweden verloren seit Gustav Adolfs Tode mehr und mehr die alte Mannszucht und wurden durch Sengen und Brennen, Morden und Rauben zum Schrecken für jedermann. „Aus der Schweden Noth erlös' uns, lieber Herr Gott!" betete das Volk in allen Kirchen. Auch die Franzosen mischten sich endlich in den Krieg ein. Es kam ihnen nur darauf an, das zwiespältige Reich völlig zu verderben und Stücke deutschen Bodens an sich zu reißen. So nahm die allgemeine Verwirrung nur zu. .Blutige Schlachten wurden ge¬ liefert; doch gewann keine der kämpfenden Parteien dauernd die Oberhand. Erst als alle aufs tiefste erschöpft waren, kam nach langen Unterhandlungen der Friede zu Stande. In den westfälischen Städten Münster und Osnabrück wurde er ab¬ geschlossen; daher heißt er der westfälische Friede. In demselben kamen zwei der schönsten deutschen Länder in fremde Hände: die Franzosen er¬ hielten das Elsaß mit Ausnahme der Stadt Straßburg, die Schweden den größten Theil von Pommern und die Insel Rügen. In Sachen der Reli¬ gion wurde bestimmt, daß die Protestanten (Lutheraner und Reformirte) gleiche Rechte haben sollten wie die Katholiken. So endete der schrcckenvollste aller Kriege, der jemals in Deutschland gewüthet. Unser Vaterland war durch denselben aufs äußerste verwüstet und zerrüttet. Weit über die Hälfte seiner Bevölkerung war durch das Schwert, durch Brand, Hunger, Seuchen und Elend aller Art umgekommen. Tausende von Städten und Dörfern lagen in Trümmern; von manchen wußte man kaum mehr die Stätte wieder zu finden. Blühende Landschaften waren zu Einöden geworden, Felder und Wiesen in Wald und Wüstenei verwandelt. Allenthalben stockten Handel und Gewerbe. Der Schulunter¬ richt hatte beinahe ganz aufgehört; die Verwilderung der Menschen war entsetzlich. Nirgends herrschte Sicherheit; überall wimmelte cs von Räubern und Dicbesgesellen. Wie sollte sich unser armes Vaterland aus so großem Jammer wieder aufrichten? Das konnte nur allmählich geschehen, und lange, lange noch blieben die Spuren des wilden dreißigjährigen Krieges. Andrä. 280. Tanklied für den Frieden (1648). Gottlob, nun ist erschollen Das edle Fried- und Freudenwort, Daß nunmehr ruhen sollen Die Spieß' und Schwerter und ihr Mord. Wohlauf und nimm nun wieder Dein Saitenspiel hervor, O Deutschland! und sing Lieder Im hohen vollen Chor. Erhebe dein Gemüthe Und danke Gott und sprich: terr, deine Gnad' und Güte leibt dennoch ewiglich!