2 —“ 84 5— Essen und Osterkappeln und der Penter Knapp bei Bramsche bilden das beliebte Ziel für fröhliche Fußwanderungen. Weit schweift der Blick in die norddeutsche Tiefebene hinein; hell erglänzt der Spiegel des Dümmens im Sonnenschein, braun schimmert das Moor, und wie Himmelsweiser ragen aus den Ortschaften die Kirchtürme empor. In den Waldlichtungen und Blößen an den Berghängen haben Veerensträucher sich angesiedelt, besonders Heidel— und Kronsbeeren, und wenn die Früchte reifen, kommen größere und kleinere Scharen von Beerensuchern, die abends mit vollbeladenen Kiepen und Körben heimkehren. Manches Beerlein aber, von den Sammlern übersehen, Lient den wandernden und umherstreifenden Vögeln zur Nahrung. An manchen Bergen bemerkt man bedeutende Abgrabungen, und ein Pochen und Hämmern schallt daraus hervor, als wären geheime Kräfte am Werke, die Höhen abzutragen. Viele der Berge bestehen aus Kalkstein, der von geschäftigen Menschen in Mauerkalk und Zement verwandelt wird. Zahlreiche hohe Schornsteine bei Lengerich, sowie die abgetragenen Höhen und der alles einhüllende weiße Staub verraten, daß hier ein Hauptsitz der Kall- und Zementbereitung ist. Aber auch bei Hankenberge, bei Iburg, bei Osnabrück und anderen Orten rauchen Ofen, welche das Gestein in Kalk verwandeln. Andere Felsmassen werden zertrümmert und weggefahren, um die Decken der Landstraßen daraus herzustellen, oder auf die Bahndämme geschüttet zu werden, damit das Regenwasser ablaufen kann und die Schwellen vor Fäulnis bewahrt bleiben. Bei Osede, und besonders bei Bentheim und Gilde— haus bestehen die Berge aus Sandstein und liefern Quadern zu Bau— steinen, Treppenstufen, Schleifsteinen, Krippen und Flurplatten. Der Piesberg enthält einen besonders harten Sandstein, den man nicht zu Schwellen oder anderen Bausteinen verwerten kann, aber zu Würfeln zerschlägt, mit welchen Straßen gepflastert werden. Zwar sitzt in unseren Bergen kein Edelmetall; wenn man auch in früheren Zeilen im Silberberge bei Hasbergen danach gegraben und auch etwas Silber gefunden hat, wie der Name des Berges wohl andeutet. Aber das unentbehrlichste Metall, das es gibt, das Eisen, treffen wir im Teutoburgerwalde an mehreren Stellen in ziemlichen Mengen an, wie bei Hasbergen und bei Ibbenbüren. Doch sind auch im Wiehengebirge reiche Eisenlager vorhanden. In früherer Zeit gab es am Piesberge, im Tale der Düte bei Georgsmarienhütte und Bohmte Kohlenbergwerke, die für Herd und Ofen sowie für die Schmiede und die Kalk- und Zementwerke den Brennstoff lieferten. Allein Wasser hat die Schächte angefüllt und die