J— 3 können? Hierdureh erklärt sich auch leicht das Auftreten des Schimmels im verschlossenen Speiseschrank, im Lintenfaß und an den Wänden. Weiß man doch, daß der Blütenstaub von blühenden Kiefern mitunter in solcher Menge aus der Luft niederfãllt, dab man früher geglaubt hat, es habe Schwefel vom Himmel geregnet. Ebenso hat man mit Sicherbeit nachgewiesen, daß der Staub mit den regelmäßig wehenden Winden Reisen um die halbe Erde herum macht, von dSüdamerika bis nach Europa. 4. Da, wo der Staub in größeren Mengen vorhanden ist, wie 2. B. vom Mehl in den Mühlen, vom Bisen oder andern Motallen in Schleifereien, wvird er aueh für dio Gesundheit gefũhrlicher, als es der gewöhnlich im Wohnzimmer vorhandene Staub ist. Besonders zu ver- meiden hat man den Staub giftiger Farben, und man soll deshalb zu Vorhängen und Tapeten besser solche Parben vählen, die unschäd- lich sind. Ein Sprichwort der Engländer sagt: „Reinlichkeit ist das Näschste nach der Gottseligkeit!“ Sie haben ganz recht damit, denn Unreinlichkeit ist ein langsamer Selbstmord. Darum mub man die verständliche Rede beachten, die der Staub an die Zimmoer- bewohner hält. Sie gibt von den ununterbrochen fortgebenden Zer- setzungsvorgängen in der Stube Kunde und mahnt nicht nur an Besen und Wischtücher, sondern auch an hüufiges offnen der Penster und an fleißiges Lüften der Wohbnstuben. Herxmann Wagner. (Entdeckungsreisen in der Wohnstube.) 32. Die Erreger der ansteckenden Krankheiten. 1. Die wesentliche Ursache vieler Krankheiten ist in belebten Keimen zu suchen, die in unsern Körper eindringen und ihn „anstecken“. Man faßt alle Krankheiten, die auf solche Weise einem übertragbaren Krankheits— keim als „Ansteckungsstoff“ ihre Entstehung verdanken, unter dem Begriff der ansteckenden Krankheiten zusammen. Zu ihnen gehören der Typhus, die Pocken, die Ruhr, die Diphtherie, die Cholera, die Influenza u. a. 2. Für eine Reihe von ansteckenden Krankheiten ist es gelungen, die Krankheitskeime in Gestalt jener winzig kleinen Lebewesen pflanzlicher Natur zu ermitteln, die zur Gattung der Spaltpilze gehören. Weil viele von ihnen die Form von Stäbchen haben, nennt man sie nach der griechischen Übersetzung dieses rie Bakterien. Sie kommen bald einzeln, bald in Haufen oder in nen e vor. Ihrer Form nach sind sie teils Stäbchen teils Kugeln. Einige haben eine gekrümmte, andre