121 — 61. Bestimmung des Weibes. Dienen lerne beizeiten das Weib nach ihrer Bestimmung; denn durch Dienen allein gelangt sie endlich zum Herrschen, zu der verdienten Gewalt, die doch ihr im Hause gehöret. Dienet die Schwester dem Bruder doch früh, sie dienet den Eltern, zund ihr Leben ist immer ein ewiges Gehen und Kommen, oder ein Heben und Tragen, Bereiten und Schaffen für andre. Wohl ihr, wenn sie daran sich gewöhnt, daß kein Weg ihr zu sauer wird, und die Stunden der Nacht ihr sind wie die Stunden des Tages, daß ihr niemals die Arbeit zu klein und die Nadel zu fein dünkt, lo daß sie sich ganz vergißt und leben mag nur in andern! Denn als Mutter, fürwahr, bedarf sie der Tugenden alle, wenn der Säugling die Rrankende weckt und Nahrung begehret von der Schwachen und so zu Schmerzen Sorgen sich häufen. Zwanzig Männer verbunden ertrügen nicht diese Beschwerde, 15 und sie sollen es nicht; doch sollen sie dankbar es einsehn. JTohann Wolfgang von Goethe. 62. Spruch. J. Daß Glück ihm günstig sei, was hilft's dem Stöffel? Denn regnet's Brei, fehlt ihm der Löffel. 2. Wer aber recht bequem ist und faul, flög' dem eine gebratne Taube ins Maul, er würde höflich sich's verbitten, wär' sie nicht auch geschickt zerschnitten. Tohann Wolfgang von Goethe. 63. Die Erfindung der Nähmaschine. 1. In den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts arbeitete in der Werkstätte eines berühmten Mechanikers zu Boston in den Vereinigten Staaten Nordamerikas ein junger Mann, namens Elias Howe!. Er war ein ge— schickter Arbeiter und ein grübelnder Kopf, der schon verschiedene mechanische Instrumente ausgeklügelt hatte; allein er war unpraktisch und trotz seiner zwanzig Jahre kindisch und ein Feind anstrengender Arbeit. spr.: Hau.