229 lichen CLichte eines stürmischen Wintermorgens, mit hier und da noch in den Fenstern glimmenden Lichtern, dicken Eiszapfen an den Dächern und all ihrer Ode und Unbehaglichkeit zum Vorschein kamen. Dröhnend rollte der Zug mit den letzten Atemzügen der fast verlöschenden Maschine in die nur spärlich erleuchtete Halle. Der Inspektor steht im Morgenpelze verdrießlich auf dem Bahn— steig. Mühsam sich bewegend, starr und kältematt, reicht ihm Zimmermann die Kursuhr herab. „Sie kommen 20 Minuten zu spät,“ knurrt der Inspektor, „Sie haben die Fahrprämie ver—⸗ loren.“ „Es war eine böse Nacht, Herr Inspektor“, sagte der halb erfrorene Führer. „Ja, es tut mir leid,“ erwiderte der Inspektor, „Gaussigs Maschine ist schadhaft geworden; bringen Sie den alten „Greif“ in Ordnung, in einer halben Stunde müssen Sie den Schnellzug zurück übernehmen.“ — Todmüde, durchfroren, sofort den ganzen Weg zurück, und der Schneesturm tobt nach wie vorl — Das ist Cokomotivführerdienst im Winter! Nach Maria v. Weber Döbelner Lesebuch). 137. John Maynard. John Maynard! „Wer ist John Maynard?“ „John Maynard war unser Steuermann, aushielt er, bis er das Ufer gewann, er hat uns gerettet, er trägt die Uron', er starb für uns, unsre Liebe sein Cohn. John Maynard.“ Die „Schwalbe“ fliegt über den Erie-⸗See, Gischt schäumt um den Bug wie Flocken von Schnee, von Detroit fliegt sie nach Buffalo — die Herzen aber sind frei und froh, und die Passagiere mit Kindern und Frau'n im Dämmerlicht schon das Ufer schau'n, und plaudernd an John Maynard heran tritt alles: „Wie weit noch, Steuermann?“ Der schaut nach vorn und schaut in die Rund': „!Noch dreißig Minuten .. halbe Stund'.“