L. Aus dem Leben der Kirche und ihrer Heiligen. ;u machen. Oft fand ihr Wort gleich anfangs eine freundliche Statt; Frauen und Sklaven vornehmlich, aber auch Krieger und Fürsten kamen, um sich taufen zu lassen. Waren aber die fremden Männer mit den langen, braunen Gewändern wieder fortgezogen, so brach die Liebe zu den alten Göttern mit neuer Kraft hervor, und bald war das Christentum wieder ab— geschüttelt, die alte heidnische Sitte von neuem angenommen. 3. Die Verkündiger des Christentums mußten also besonders darauf bedacht sein, für ihren Glauben feste Stätten im deutschen Lande zu er⸗ werben, Kirchen und Klöster zu gründen. Manchmal begegneten sie mitten in der Einöde des Waldes der Zelle eines Einsiedlers, der die Lehre des Christentums dort durch lange Zeiten treu bewahrt hatte. Denn schon unter der Herrschaft der Römer hatte es Glaubensboten in Deutschland gegeben; mit Sorgfalt hatte ein Mönch dem andern die Lehre Jesu Christi über— liefert. Häufig schenkte ein Fürst den Priestern des neuen Gottes einen Platz neben seinem Gehöft oder seiner hölzernen Burg. Oft auch gefiel den Mönchen eine Stätte, ein Berg oder ein stilles Tal an einem Flusse vor allen andern; sie glaubten, die Stimme Gottes zu vernehmen, welche ihnen befahl, hier ein Heiligtum zu errichten. Vielleicht mußten sie an einem solchen Orte die Gebeine eines teuern Gefährten bestatten, der als ein weg— müder Mann zur ewigen Heimat abgerufen worden war. Dann schallten Artschläge durch die Stille der Wüstenei; der Wald wurde gelichtet; bald erhob sich ein christliches Kirchlein, das oftmals zerstört und immer wieder neu errichtet, für die Gegend eine Saatstätte des Christentums wurde. Mit treuem Fleiße lagen in ihm die Mönche ihren harten geistlichen Übungen, der Kasteiung des Körpers und den gottesdienstlichen Geschäften ob, während andre draußen das Feld bestellten und die Nachbarn in der Ackerbaukunst unterwiesen. 4. So mühevoll die Arbeit der christlichen Glaubensboten war, so langsam schritt sie vorwärts. Zwar hatte der Frankenkönig Chlodwig nach der Schlacht bei Zülpich 496 das Christentum angenommen, und sein Volk war ihm darin nachgefolgt; aber die Bekehrung war nur eine ganz äußerliche gewesen. Auf den Höhen leuchteten an dem Sommersonnenwende- und dem Julfeste noch immer die Feuer zu Ehren der alten Götter. Man streute Blumen in die Flammen, umtanzte oder durchsprang sie und blieb allem Aberglauben treu ergeben. Wie zu dem Christengotte, so betete man auch zu den Göttern des Heidentums; auf die christlichen Heiligen übertrug man, was man sich von den Göttern und Helden der alten Zeit erzählte. 5. Irland und Schottland waren dazumal von so vielen Klöstern überdeckt, daß sie den Namen „die Inseln der Heiligen“ trugen. Aus diesen britischen Klöstern kamen Sdbeten d Qistentums voll neuer Kraft in nteret ννν ννν ννν ννννν