224 J. Bilder aus der ferne. 205. Des Valers Abschiedswort. 1. Du wanderst in die Welt hinaus auf dir noch fremden Wegen, doch folgt dir aus dem stillen Haus der treusten Liebe Segen. 4. Wer sich die Ehre wählt zum Hort, den kann kein Schalk verführen; gerader Weg, gerades Wort soll dich zum Ziele führen! 5. Halt hoch den Kopf, auch droht, und werde nie zum Knechte; brich mit dem Armen gern dein Brot und wahre seine Rechte! 6. Treib nie mit heil'gen Dingen Spott, und ehr auch fremden Glauben, und laß dir deinen Herrn und Goltt von keinem Zweifel rauben! 2. Ein Ende nahm das leichte Spiel, es naht der Ernst des Lebens; behalt im Auge fest dein Ziel; geh keinen Schritt vergebens! 5. Nimm auf die Schulter Last und Müh mit frohem Gottvertrauen und lerne, wirkend spät und früh, den eignen Herd dir bauen! 7. Und nun ein letzter Druck der Hand und eine letzte Bitte: Bewahr dir treu im fremden Land des Vaterhauses Sitte! Qu e— 206. Die Alpen. 1. Die Alpen sind das mächtigste und höchste Gebirge Europas und vielleicht das am reichsten gegliederte Hochgebirge der Erde. Von Norden und Süden aus der Ferne gesehen, erscheinen sie wie eine ungeheure, mit zackigen Gipfeln gekrönte Gebirgsmauer. Jedoch besitzen sie keineswegs einen einzigen Gebirgskamm, sondern sie bestehen aus einer Menge von gewaltigen Gebirgsstöcken und Kettengebirgen, die mit ihren hohen, schroffen Felsmassen, mit ihren tiefen, von wilden Bergwassern durchrauschten Schluchten und lieblichen Tälern einen großartigen Eindruck hervorrufen. Kein andres Hoch— gebirge ist in allen Teilen durch Täler und Pässe so leicht zugänglich wie die Alpen. Was die Natur angedeutet, hat die menschliche Tätigkeit in zahlreichen fahrbaren Kunststraßen weiter ansgeführt. Auf hoch gemauerten Bergstufen führen diese an den Abhängen vorbei oder in kühnen Brückenbogen über tiefe Schlünde; an andern Stellen schützen lange Galerien den Wandrer vor Schneestürzen LLawinen); ja man hat (am Mont Cenis, St. Gotthard, Arlberg) das Hochgebirge durchbohrt und Eisenbahnverbindungen zwischen