258 3. Die Fenster auf, die Herzen auf! geschwinde; geschwinde! Der Frühling pocht und klopft ja schon — horcht, horcht, es ist sein lieber Ton! Er pocht und klopfet, was er kann, mit kleinen Blumenknospen an geschwinde, geschwinde. 4. Die Fenster auf, die Herzen auf! geschwinde! geschwinde! Und wenn ihr noch nicht öffnen w ollt, er hat viel Dienerschaft im Sold, die ruft er sich zur Hilfe her und pocht und klopfet immer mehr geschwinde, geschwinde. 5. Die Fenster auf, die Herzen auf! geschwinde! geschwinde! Es kommt der Junker Morgen" wind, ein bausebäckig rotes Kind, und bläst, daß alles klingtund klirrt, bis seinem Herrn geöffnet wird geschwinde, geschwinde. 6. Die Fenster auf, die Herzen auf! geschwinde! geschwinde! Es kommt der Ritter Sonnenschein , der bricht mit goldnen Lanzen ein; der sanfte Schmeichler Blütenhauch schleicht durch die engsten Ritzen auch geschwinde, geschwinde. 7. Die Fenster auf, die Herzen auf! geschwinde! geschwinde! Zum Angriff schlägt die Nachtigall, und horch, und horch, ein Wiederhall, ein Wiederhall aus meiner Brust! Herein, herein, du Frühlingslust, geschwinde, geschwinde! W. Müller. 1. Wer hat die weißen Tücher gebreitet über das Land, die weißen, duftenden Tücher mit ihrem grünen Rand? 2. und hat darüber gezogen das hohe, blaue Zelt? darunter den bunten Teppich gelagert über das Feld? 3. Er ist es selbst gewesen, der gute, reiche Wirt des Himmels und der Erden, der nimmer ärmer wird. Er hat gedeckt die Tische in seinem weiten Saal und ruft, was lebet und webet, zum großen Frühlingsmahl. 5. Wie strömt's aus allen Blüten herab von Strauch und Baum! und jede Blüt' ein Becher voll süßer Düfte Schaum! 6. Hört ihr des Wirtes Stimme? „Heran, was kriecht und fliegt, was geht und steht auf Erden, was unter den Wogen sich wiegt! 226. Das Irühlingsmahl. 4. 7. Und du, mein Himmelspilger, hier trinke trunken dich und sinke selig nieder auis Knie und denk' an mich! W. Müller.