— 161 — vierten Seite durch einen schmalen Rücken mit dem nahen Gebirge verbundene Felsen hebt sich aus einem von waldigen Bergen um— gebenen grünen Thale bis zu einer Höhe von 380 Meter über den Meeresspiegel empor und gewährt eine prachtvolle Aussicht in das reizende Thal und über Zittau hinaus in die Gegend von Görlitz. Von überraschender und gewaltiger Wirkung sind die auf dem Haupte des Felsens prangenden Ruinen. Durch eine schattige Pforte Der Oybin. treten wir in die weite Halle der einstmaligen Klosterkirche. Hier drängt, strebt, lebt und blüht alles zum Himmel empor. Mit an— dächtigem Entzücken bewundern wir die Kraft in den mächtig empor— strebenden Saäulen, die Kühnheit in den Bogen und Wölbungen und die Schönheit der noch hier und da gut erhaltenen Kreuz- und Rosen— verzierungen — kurz die Herrlichkeit echt deutscher Baukunst. Dabei nicken und winken zu allen Thüren und Fenstern blühende Sträucher herein. Statt der gemalten Scheiben erblickt das Auge das frische Blättergrün hochgewachsener Buchen, und der herrlichstolze Wald über— ragt und umrahmt all die kühnen Säulen und Wölbungen. Nach der „Gartenlaube“. Die Muttersprache, Ausgabe in 8 Teilen. A. VI. 10