260 — In meinem Teich ist mir das gleich, mein grünes Röcklein ist immer nab, das Wasser komme — was schert mich dasl — von oben oder von unten; doch eure Röcklein, die bunten, 1ß wer weib, ob denen der Regen frommt! Macht, Dirnlein, dab ihr nach Hause kommt!“ Johannes Trojan. 305. Lĩed vom Winde. Sausewind, Brausewindl Dort und hier! Deine Heimat sage mir! „Kindlein, wir fahren seit vielen, vielen Jahren durech die weit weite Welt und möchten's erfragen, die Antwort erjagen bei den Bergen, den Meeren, 1o bei des Himmels klingenden Heeren, die wissen es nie. Bist du klüger als sie, magst du es sagen. — Fort, wohlauf! i Halt uns nicht auf! Kommen andere nach, unsere Brüder, da frag wiederl“ Eduard Mõrike. (Gekurzt.) 306. Regenwetter. 1. Dunkle Wolken jagen über den grauen Himmel. Der Regen fällt in schrägen und langen Strahlen herunter auf die Dächer und auf die Straben. Aus der Dachgosse pulscht es über und fällt klatschend aufs Trottoir, daß die Leute im weiten Bogen herumlaufen. Wer solche Tropfen auf den Schirm kriegt, dem donnert es um die Ohren wie Kanonenfeuer. Und in den Straben-— gossen jagt das Wasser dahin wie ein Bach, der alles mitreibt; Papierfetzgen und welke Blätter und Holzetückchen treiben wild am Saumstein entlang, bis sie endlich in die Kanalroste hinein- schieben. 2. Wenn nur der entsetzliche Wind nicht wäre! Man weib gar nicht mehr, wie man den Schirm halten soll. Und kommt