29 177 Kein Luftehen regt sich, kein Wölkchen trübt den klaren Himmel. In einem warmen Juni- oder Julitage sitzt sich's gar lieblich in der schattigen Laube im Gartchen. Der Fliederstrauch duftet so angenehm. Nelken, Rosen nd weibe Lilien stehen in voller Pracht. Rote Johannisbeeren laden zum Genub ein. Schmetter- linge schweben umher, d Bienen summen von Blume zu Blume. 3. Dann gehen wir auch gern hinaus spazieren auf die Wiese, welche mit bunten Blumen geschmückt ist, pflücken Vergibmein- nicht am Bache und erquicken uns am Woblgeruche des gemähten Grases. Die Knaben baden sieh lustig im kühlen Wasser, und L —R —ce H. v. Volkmann, Spielende Rinder. (Nach dem Kunstblatt ĩm Verlag von Breitkopf & Härtel, Leĩpeæig.) abends, wie fährt sich's da so schön im leichten Kahn auf glatten Wellen! Am Tage aber wird's immer heiher. Heiß brennt die Sonne im Juli und August besonders um die Mittagszeit. Leer Giud danm die staubigen Straben. Die Rinder liegen ruhig im Grase Und Lauen behaglich. Die Schafe strecken matt den Kopt zur Erde. Mũcken summen, und Raäfer schwirren. Die goldenen Getreide- felder reifen vollends im glũühenden Sonnenstrable. Schon stehen hier und da gemähte Garben, und die Schnitter ruhen im Schatten und lrocknen sich den Schweiß von der Stirne. Alle Blumen agen malt das Haupt hängen, bis der liebe Gott im Gewitter er quickenden Regen sendet. Robert Reinĩick.