9 2 275 Verlasset euren König nicht!“ mich hintern Ofen auf die Bank. rief Vater Kleist; da sank er hin. Doch kommt der Schelmfranzos zurück, s Ich und zwei Bursche trugen flugs der uns die besten Hühner stahl ihn zu dem Feldscher aus der Schlacht. so und unser Heu und Korn dazu, Laut donnerte die Batterie! dann nehm' ich einen roten Rock Mit einmal flog mein linkes Bein und auf den Buckel mein Gewehr! mir unterm Leibe weg!“ — „OGott!“ Dann komm nur her, du Schelmfran⸗ zo sprach Hans und sahe Töffeln an zos!“ und fühlte sich nach seinem Bein: „Hans,“ sagte Töffel, „lang einmal „Mein' Seel'! ich werde kein Soldat ss die Kiepe her, die hinter dir und wandre lieber hinterm Pflug. im Riedgras steht, und gib dem Mann Da sing' ich mir die Arbeit leicht von unserm Käs' und Butterbrot, bb und spring' und tanze wie ein Hirsch ich samml' indessen dürres Holz; und lege, wenn der Abend kommt, denn sieh, das Feuer sinket schon.“ Ludwig Heinrich Christoph Hölty 1. Der Tag war heiß und blutig, der Tag der Torgauer Schlacht; es sank die Sonne glutig, das Schlachtfeld deckte die Nacht. Verstummt war in der Runde Geschütz und Waffenschall, nur manchmal vom Süptizer Grunde kam noch ein ferner Hall. 2. Doch wer war nun erlegen dem Gegner heut' im Feld, war's Daun, der tapfre Degen, war's Friedrich, der große Held? Sie hatten beide gestritten in Feuer und Pulverdampf, sie waren beide geritten voran im blutigen Kampf. 3. Zu Torgau auf dem Lager der alte Marschall saß, doch nicht der Ruhe pflag er, sein Aug' den Schlaf vergaß; er achtet nicht der Wunde in seinem hohen Sinn, er meldet die Siegeskunde nach Wien der Kaiserin. 4. Indes sich so der Freude der wackre Daun ergab, saß Friedrich tief im Leide vor seiner Hoffnung Grab. 184. Der Sieger von Torgau. Er war noch spät gekommen zu eines Kirchleins Tür und hatte müd' genommen darin sein Nachtquartier. 5. Dort an des Altars Stufen lehnt er gedankenvoll, nur seine Blicke rufen, wann sich wer nahen soll. Bei einer Kerze Schimmer verbringt er die bange Nacht und sammelt im Geist die Trümmer des Heers zur neuen Schlacht. 6. Doch als er nun am Morgen feldein vom Dorfe ritt, noch immer in tiefen Sorgen, ihm Ziethen entgegentritt: „Mein Handstreich ist gelungen, getroffen hat der Blitz, wir haben zu Nacht bezwungen die Höhen von Süptiz.“ 7. Der Kriegsherr steht betroffen ob solcher Siegesmär, da reißt der Nebel, und offen zeigt sich ein fliehendes Heer. Der alte Ziethen glühet, von Friedrich weicht der Schmerz, er dankt ihm stumm und ziehet ihn weinend an das Herz. Martin Greif. 18