286 .XR 3 nahm ihr schönes Tuch von den Schultern und gab es der Bauers⸗ frau als Gegengeschenk. 4. König Friedrich Wilhelm III. hat jene Dankesschuld mit reichen Zinsen zurückgezahlt und die Treue durch Liebe vergolten. In der Gesetzgebung von 1808 und 1809, die den preußischen Staat völlig er⸗ neuerte, hob er die Hörigkeit der Bauern auf und schuf dadurch den freien Stand einer Landbevölkerung, die freudig ihr Gut und Blut für ihn gab, als die Zeit der Erhebung gegen den Erbfeind gekommen war. — Treue um Treue! Hermann Jahnle. 193. Das Lied vom Schill. 1. Es zog aus Berlin ein tapferer Held, er führte sechshundert Reiter ins Feld, sechshundert Reiter mit redlichem Mut, die dürsteten alle Franzosenblut. 2. Auch zogen mit Reitern und Rossen im Schritt wohl tausend der tapfersten Schützen mit. Ihr Schützen, Gott segne euch jeglichen Schuß, durch welchen ein Franzmann erblassen muß! 3. So zieht der tapfre, der mutige Schill, der mit den Franzosen schlagen sich will. Ihn sendet kein Kaiser, kein König aus, ihn sendet die Freiheit, das Vaterland aus. 4. Bei Dodendorf färbten die Männer gut das fette Land mit französischem Blut. Zweitausend zerhieben die Säbel blank, die übrigen machten die Beine lang. 5. Drauf stürmten sie Dömitz, das feste Haus, und jagten die Schelmenfranzosen hinaus; dann zogen sie lustig ins Pommerland ein, da soll kein Franzose sein Kiwi mehr schrei'n. 6. Auf Stralsund stürmte der reisige Zug. O Franzosen, verstündet ihr Vogelflug! O wüchsen euch Federn und Flügel geschwind! Es nahet der Schill, und er reitet wie Wind. 7. Er reitet wie Wetter hinein in die Stadt, wo der Wallenstein weiland verlegen sich hat, wo der zwölfte Karolus im Tore schlief. Jetzt liegen ihre Mauern und Türme tief.