4101 was hier geschrieben steht, lies doch!“ „Ich wollte, daß es immer Winter wäͤre!“ „Und nun lies einmal hier auf dieser Seite, was steht denn da?“ „Ich wollte, daß es immer Frühling wäre!“ „Und was auf dieser Seite hier?“ „Ich wollte, daß es immer Sommer wäre!“ „Kennst du,“ fuhr er fort, „die Hand, die dieses ge— schrieben hat?“ „Das habe ich geschrieben,“ antwortete Ernst. „Und was wünschst du jetzt eben?“ „Ich wünschte, daß es immer Herbst sein möchte!“ „Das ist doch sonderbar genug,“ sagte der Vater. „Im Winter wünschest du, daß es Winter, im Frühlinge, daß es Frühling, im Sommer, daß es Sommer, und im Herbste, daß es Herbst sein moöchte. Denk' einmal nach, was folgt wohl daraus?“ „Daß alle Jahreszeiten gut sind.“ „Ja, daß sie alle reich an Freuden, reich an manch— faltigen Gaben sind, und daß der liebe, große Gott viel besser, als wir armen Menschen, sich auf das Weltmachen verstehen muß! — Hätt' es vorigen Winter von dir abge— hangen, so würden wir keinen Frühling, keinen Sommer, keinen Herbst gehabt haben. Du hättest die Erde mit ewi— gem Schnee bedeckt, um nur im Schlitten fahren und immer Schneemänner machen zu können. Und wie viel andere Freuden hätten wir dann entbehren müssen! Wohl uns, daß es nicht auf uns ankommt, wie es in der Welt sein soll; wie bald würden wir sie verschlimmern, wenn wir könnten!“ Campe. 2. Kindliche Wünsche. 4. Wenn's doch nur immer Frühling wär, Wo Wald und Feld erwachet, Und wo der Vöglein Wiederkehr Die Welt zum Himmel machet! 2. Wenn es doch immer Sommer wär, Wo sich die Aehren wiegen Und zu den Blumen hin und her Die Schmetterlinge fliegen! 3. Nur Herbst, nur Herbst wenn's immer wär'! Wo goldne Woͤlklein fleugen Und sich voll süßer Früchte Rings alle 3ige beugen! 4. Wenn's doch nur immer Winter wär! Da find die Kindlein munter.