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seiner Kinder Zuchtmeister; dabei bewies er sich gar treulich. 
Und als Otto über Berg wollte reiten, setzte er ihn mit Vor— 
wissen seiner Fürsten zu einem Pflegevogt über das Land zu 
Sachsen und Westfalen. Da richtete Hermann strenge an Hals 
und Hand, schonteé niemanden um Gabe und Gunst, darum 
ward er gefürchtet und entsehen von den andern Dienern an 
des Kaisers Hofe. Und als der Herr wiederkam, fand er alles 
klüglich und wohl ausgerichtet; des machte er ihn erst zum 
Ritter und danach zum Herzog und gab ihm und seinen Erben 
das Herzogtum Sachsen und Westfalen für ewige Zeiten zu 
Lehen. Heinriebh Westermann. 
55. Gutlen Morgen. 
Nun reibet euch die Äuglein wach! 
Die Schwalben zwitschern schon am Dach, 
die Lerche singt schon in der Luft, 
die Blume prangt im Tau und Duft. 
Guten Morgen! 
Die Sonn' ist längst auf ihrer Bahn, 
auf seinem Posten kräht der Hahn, 
die Tauben flattern aus dem Schlag 
und sonnen sich im rosigen Tag. 
Guten Morgen! 
Schon tönen Lieder und Schalmeiü'n, 
der Herde Glöcklein klingen drein, 
und seinen Morgengruß entbeut 
vom Turme weithin das Geläut. 
Guten Morgen! 
Was nur die Hände rühren kann, 
das schickt sich jetzt zur Arbeit an, 
die Nachbarsleut' in Stadt und Land, 
sie drücken sich zum Gruß die Hand: 
Guten Morgen! 
Und alles regt sich nah und fern 
und rüstet sich und preist den Herrn; 
ihr wollt doch nicht die letzten sein? 
drum stehet auf und stimmt mit ein: 
Guten Morgen! 
Rudolf Löwenstein