229. Mar Josephs Einzug in München. — 230. Der Star des Königs Max. 243 fürsten in seinen Waldungen eine Menge Wild geschossen und das Fleisch unter die Notleidenden ausgeteilt werden. Die Menschenliebe und Güte des Fürsten hat in der damaligen harten Zeit viel Elend gelindert, viele Arme vom Hungertode gerettet. M. Britzelmahyr. 229. Maximilian Josephs Einzug in München. Umjubelt von dem treuen Bayernvolke traf Kurfürst Maximilian Jo seph IV. vier Tage nach Karl Theodors Tode am 20. Februar 1799 in Muünchen ein. Den festlichen Einzug mit den Seinigen verschob er bis nach den ersten Trauerwochen. Begleitet von dem dreizehnjährigen Kronprinzen Ludwig, der elffährigen Auguste und dem erst vier— jährigen Prinzen Karl, fuhr er seiner Gemahlin Karolina bis Schwab— hausen entgegen. So vereinigt, folgte der feierliche Einzug der fürst lichen Familie durch das Karlstor in die Hauptstadt München. Wie ein Vater zu seinen Kindern, nicht wie ein gebietender Herr kam Max Joseph und wie ein Vater wurde er auch empfangen. Rings um ihn brausten die Wogen der Freude, die seinem Volke aus dem innersten Herzen kam. Der Wagen, in welchem der Landesvater seinen Einzug hielt, konnte durch die dichten Vollsmassen nur Schritt fur Schritt fahren. Da drängte sich der Brauer Pschorr an den Wagen und streckte dem Fürsten voll überströmenden Freudegefühls die Hand mit den Worten entgegen: „O Marxl, weil nur du da bist, jetzt geht alles gut!“ Jedermann wollte einen Blick aus den offenen, liebevollen Augen des neuen Herrn, ein freundliches Lächeln der schönen Landesmutter erhaschen. Selten ist wohl ein neuer Regent mit so allgemeiner Begeisterung aufgenommen worden. — Eine glänzende Beleuchtung der Stadt schloß den unvergeßlichen Tag. Aus: Wandbilder des Bater. Nationalmuseums von Spruner“. 230. Der Star des Königs Max. Als der König Max Joseph starb, war in Bayern die Trauer gar groß. Das Volk hatte ihn geliebt wie einen Vater, es beweinte ihn auch wie einen Vater. Einige Zeit nach seinem Tode wurde nebst vielen anderen Dingen auch die Menagerie verkauft, die er in Nymphenburg gehalten hatte, viele seltene Tiere mannigfacher Art, auch überseeische Loris, Papageien und deutsche Stare. Von den letzteren waren schon alle verkauft; nur einer war noch übrig, der letzte und von unschein⸗ barem Außern. Still und mit siruppigem Gefieder saß er auf der Stange, als ob er sich noch über den Tod seines Herrn betrübte, wie 16*