50. Wie das Eichhörnchen sich zu helfen weiß. * Schneewittchen (allein). Morgens im Dämmerschein feg' ich das Kämmerlein, bohne die Stühlchen, lockre die Pfühlchen, mache die Bettchen, die Schlummerstättchen, nähe das Röcklein, hefte das Glöcklein, setz' auf die Jäckchen saubere Fleckchen; Rehlein und Vögelein, alle die Tierelein, flattern durch Fensterlein, schlüpfen zur Thür herein. Sonne und Mondenschein, Sternlein, die hellen, sind alle meine Spiel— gesellen! 50. Wie das Eichhörnchen sich zu helfen weiß. Herm. Wagner. 2* Eichhörnchen wohnt im Walde auf dem Baume und speist Nüsse. Es baut sich ein Nest hoch droben auf der Eiche; dort verwahrt es seine Jungen und legt sich einen Vorrat von Nüssen an für den langen Wintet. Ale Kinder, die im Walde spazieren gehen, haben ihre Freude daran. Niemand thut's etwas zu leide. Trotzdem hat das arme Eichhörnchen viele Feinde, die ihm aus Leben wollen. Tag und Nacht muß es auf seiner Hut sein; sonst ist es verloren. Mit seinen Zähnen kann sichss nur wenig verteidigen. Seine Krallen sind zwar sehr gut zum Klettern geeignet; allein sie taugen nicht als Waffen gegen die schlimmen Raubgesellen, die es verfolgen. Am Tage macht der Habicht einen wilden Angriff auf das Eich— hörnchen; bei Nacht kommt die Eule mit großen, feurigen Augen. Sie fliegt schnell wie der Blitz auf das behende Tier zu, will es mit den langen, spitzen Krallen ergreifen und mit dem krummen Schnabel zer⸗ reißen. Allein das Eichhörnchen ist ein guter Turner und weiß sich zu helfen. Flink huscht es auf die andere Seite des Baumes — der Vogel fliegt nach; das Eichhörnchen huscht wieder nach vorn. So klettert es fortwährend rings um den Baumftamm, stets nach der Seite hin, die dem Vogel entgegengesetzt ist. Dabei steigt das muntere Tier höher und