211 ordentlich bessamen und Frucht tragen soll. Seit der Zeit hat Schulze Hoppe nicht mehr übers Wetter gesprochen und ist zufrieden damit gewesen, wie es unser Herrgott gemacht hat. Kuhn u. Schwartz. 131. Junker Prahlhans. Ein König hatte einen, jungen Edelknecht, den man Junker Prahlhans nannte, weil er immer viel versprach und wenig hielt. Es lebte aber auch am Hofe des Königs ein Spaßmacher, und dieser wollte den Prahlhans bessern. Das geschah auf folgende Weise. Eines Tages hätte der König gern gebratene Vögel gegesssen und sprach zum Junker: „Hans, geh hinaus in den Wald und schieze mir zehn Vögel für den Tischl“ Der Junker aber sprach: „Nicht nur zehn, sondern hundert Vögel will ich dir schießen.“ „Gut," sprach der König, „wenn du ein so guter Schütze bist, so bringst du mir hundert. Sollst für jeden einen Taler haben.“ Der alte Spaßmacher hörte das und ging dem Junker voraus in den Wald, wo die meisten Vögel waren, und rief ihnen zu und sprach: „Ihr Vöglein, flieget alle fort! Hans Großmaul kommt an diesen Ort, möcht' hundert Vögel schießen." Als Junker Hans in den Wald kam, da konnte er keinen Vogel erschauen; denn sie hatten sich alle in ihre Nester verstect. Und als er mit leeren Taschen zurü> zum Könige kam, wurde er hundert Tage lang ins Gefängnis gesperrt, weil er sein Wort nicht gehalten hatte. Wie er wieder frei war, sagte eines Tages der König: „Ich möchte heute wohl fünf Fische auf meinem Tische haben.“ Da ge- dachte Junker Hans an seine hundert Tage Gefängnis und tat seinem Munde ein wenig den Zaum an. ,Ich will dir fünfzig Fische fangen, statt fünf," sagte er zum Könige. Der König sprach: „Wenn du so ein guter Fischer bist, so fange mir fünfzig. Sollst für jeden einen Dukaten haben." Da ging der Spaßmacher hinaus an den See, rief die Fische und sprach: „Ihr Fischlein, schwimmet alle fort! Hans Großmaul kommt an diesen Ort, möcht' fünfzig Fische fangen.“ 1 A*