— 11 — 6. Hört, ihr Kinder, und laßt euch sagen: Die Glock' hat zwei geschlagen! Und mit dem blanken Sternenheer kam auch der liebe Mond daher und steckte sein Laternchen an. Doch schlich sich wohl ein Dieb heran, den jagt er schnell davon. 7. Hört, ihr Kinder, und laßt euch sagen: Die Glock' hat drei geschlagen! Und bleibt der Mond einmal zu Haus und sagt: »Nun schlaf' ich auch mal aus,« da bin ich hier, der euch bewacht, laut blas' ich durch die stille Nacht und lobe Gott, den Herrn! 8. Hört, ihr Kinder, und laßt euch sagen: Die Glock' hat vier geschlagen! Was hilft aller Menschen Macht, wenn Gott, der Herr, sie nicht bewacht? Vor Krankheit und viel andrer Pein bewahrt nur einzig er allein. Drum lobet Gott, den Herrn! 9. Hört, ihr Kinder, und laßt euch sagen: Die Glock' hat fünf geschlagen! Horcht auf, es krähet schon der Hahn und ruft: »Erwacht, der Tag bricht an!« Die Lerch' ist längst zum Nest heraus, der Wächter aber geht nach Haus, und alles lobt den Herrn. Reinick. 21. Rãätsel. Ich wache Tag und Nacht, weil's meine Pflicht. Ieh trag' oft schwere Fracht und murre nicht, und zieht man mich auch tüchtig auf und lätßt mich ruhig laufen, geduldig stets ich weiter lauf', ohn' einmal zu verschnaufen. Und hängt man mich selbst an die Wand, so geh' ieh rastlos noch, bis endlich ieh, feblt gleich die Hand, zu Zeiten schlage doch. 2. Das Kind im Frühling. 22. Kinderspiele iünn Vrühlinge. Der Winter ist wieder vergangen, es grünet und blühet das Feld; im Walde da singen die Vögel, es freut sich die ganze Woelt. Was macht nun ein rüstiger Bube? Er bleibet nicht länger zu Haus; er ziehet gar lustig und munter mit uns in das Preie hinaus. Und sind wir ins Freie gekommen, beginnen wir man— cherlei Spiel: wir spielen Soldaten und Jäger und laufen vereint nach dem Ziel.