— 74 — Gott sei mein Herz auch heimgestellt, was er thut, ist gethan; wenn Sonn' und Mond vom Himmel fällt, er ist's, der helfen kann. Was lebt auf Erd', in Lüften schwebt, was sich im Wasser rührt, Gott all' in seiner Kraft belebt, ohn' alle Müh' regiert. Kein Sperling von dem Dache fällt, von meinem Haupt kein Haar, es sei denn, daß es dem gefällt, der ewig ist und war. Er ruft dem Storch zu seiner Zeit, der Lerch', der Nachtigall; er führ' uns all' zur Seligkeit, bewahr' uns vor dem Fall! 102. Weihnachten. Die schönste Zeit, die liebste Zeit, sag's allen Leuten weit und breit, damit sich jedes freuen mag, das ist der liebe Weihnachtstag. Den hat uns Gott der Herr bestellt, den herrlichsten in aller Welt, daß jung und alt und groß und klein so recht von Herzen froh soll sein. Das beste Kind, das liebste Kind, so viele rings auf Erden sind, kommt her und hört, damit ihr's wißt, das ist der liebe Jesus Christ. 07 Wie der sich freundlich zu uns neigt, mit seinen Händen nach uns reicht, und wer sein Auge nur geseh'n, will nimmer wieder von ihm geh'n. Zur Weihnachtszeit, zur Weihnachtszeit, da kam er von dem Him⸗ mel weit zu seinen armen Menschen her, in einer Krippe schlummert' er. Das Christuskind in einem Stall, und ist doch von den Kindern all kein and'res diesem einen gleich auf Erden und im Himmelreich. Vom Himmel hoch, vom Himmel hell, da gehet auf ein Glanz gar schnell, der scheinet in der Mitternacht viel heller als der Sonne Pracht. Und in den Lüften überall ertönt ein lauter Freudenschall, da hören siess wohl fern und nah: „Das liebe Christuskind ist da!“