758 * am Morgen unversehrt den Sturz in die Tiefe hatte thun lassen; so hat er sich am Abend von einer Bank herab zu Tode gefallen. 118. Der Herr ist König. Der Landgraf Philipp von Hessen ritt einst über Feld, saß stattlich zu s Pferde mit Schwert und Panzer, und hinter ihm ritten seine Begleiter. Da zog ein Gewitter am Himmel herauf; und als die Riller an einen Wald kamen, schlug der Blitz krachend in eine Eiche und zerschmetterte sie. Das Roß des Landgrafen sank vor Schrecken in die Kniee, und der Landgraf fiel zu Boden. Da sprengten die Diener heran und riefen: „Ach, Ihr seid doch nicht be⸗ 10 schädigt, gnädiger Herr? Ihr habt doch kein Unglück erlitten, gnädigster Herr?“ Aber der fromme Landgraf stand auf, deutete mit der Hand gen Himmel und sprach: „Was nennt ihr mich Herr? Der da oben donnert, der ist der Herr, und er ging im Wetier gnädig an mir vorüber.“ 15 119. Gott sorgt. Gey.) Es ist kein Mäuschen so jung und klein, es hat sein liebes Mütterlein; das bringt ihm manches Krümchen Brot, damit es nicht leidet Hunger und Not. 20 25 0 35 Es ist lein liebes Vögelein im Garten draußen so arm und klein, es hat sein warmes Federkleid; da thut ihm Regen und Schnee kein Leid. Es ist kein bunter Schmetterling, kein Würmchen im Sommer so gering, es findet ein Blümchen, findet ein Blatt, davon es ißt, wird froh und satt. Es ist kein Geschöpf in der weiten Welt, dem nicht sein eignes Teil ist bestellt, sein Futter, sein Bett, sein kleines Haus, darinnen es fröhlich geht ein und aus. Und wer hat das alles so bedacht? Der liebe Gott, der alles macht und sieht auf alles väterlich, der sorgt auch Tag und Nacht für mich.