115 III. LeSsSestũoLae. 1. Der schlafende Apfel. Robert Reilnich. Deutscher Jugendlalender für 18800. Lelpzig. S. 80. 1. Im Baum, im grünen Blättehen hoch oben sieh ein Apfel wiegt, der hat so rote Bäckchen; man sieht's, dass er im Schlafe liegt. 2. Ein Rind steht unterm Baumse, das schaut und schaut und ruft hinauf: „Ach, Apfel, Komm herunter! Hör' endlich doch mit schlafen aufl“ . Es hat ihn so gebeten. Glaubt ihr, der ware aufgewacht? Er rũührt sieh nieht im Bette, gieht aus, als ob im Schlaf er lacht. . Da kommt die liebe Sonne am Himmel hoch daherspaziert. — „Ach Sonne, liebe Sonne, mach' du, dass sich der Apfel rührt!“ ». Die Sonne spricht: „Warum nicht?“ und wirft ibhm Strahlen ins Gesicht, Küsst ihn dazu so freundlich; der Apfel aber rührt sich nieht. . Nuin sehau'! Da kommt ein Vogel und setzt sieh auf den Baum linauf. „Ei, Vogel, du mulst singen, gewiss, gewiss, das weckt ihn auf.“ . Der Vogel wetzt den Sehnabel und singt ein Lied, so wundernett, und singt aus voller Rehle; der Apfel rührt sich nicht im Bett. 3. Und wer kam nun gegangen? Es war der Vind, den kenn' ieh sehon, der küsst niebt, und der singt nieht, der pfeift aus einem andern Ton. Er stemmt in beide Seiten die Arme, bläst die Backen auf und bläst und bläst, und riehtig, — der Apfel wacht erschrocken auf