96 in ein sehönes, neues, und als das geschehen war, verlieb er gie und zog weiter. A4. Es war schon voller Tag, als der Reiche aufstand. Er legte sich ins Fenster und sah gegenüber ein schönes, neues Haus stehen statt der alten Hütte. Da machte er grobe Augen, rief seine Prau herbei und sprach: „Frau, sien einmal! Wie ist das zugegangen? Gestern abend stand dort eine elende Huütte, und nun ist's ein sehönes, neues Haus. Lauf doch einmal hinüber, und höre, wie das gekommen ist!“ Die Frau ging hin und fragte den Armen aus. Der erzäühlte ihr: „Gestern abend kam ein Wanderer, der suchte Nachtherberge, und heute morgen beim Abechiede hat er uns drei Wünsche gewährt: die ewige Seligkeit, Gesundheit in diesem Leben und das notdürftige tägliche Brot dazu und zuletzt noch statt unserer alten Hütte ein schönes, neues Haus.“ Als die Frau des Reichen das gehört hatte, lief sie eilig fort und erzählte es ihrem Manne. Der sprach: „Ieh möchte mich zerreiben und zerschlagen. Hätte ich das gewubßt! Der Fremde ist auch bei mir gewesen. Ich habe ihn aber abgewiesen.“ „Pil dich,“ sprach die Frau, „und setze dich auf dein Pferd! Der Mann ist noch nicht weit. Du mubt ihn einholen und dir auch drei Vunsche gewahren lassen.“ 5. Da setzte sich der Reiche auf und holte den lieben Gott ein, redete fein und lieblich zu ihm und sprach, er mõöcht's nicht ubelnehmen, daß er ihn nicht gleich eingelassen. Er hätte den Schlussel zur Haustür gesucht; unterdessen wäre er weggegangen. Aber wenn er zurückkäme, mübte er bei ihm einkehren. „Ja,“ sprach der liebe Gott, „wenn ich einmal zurückkomme, vill ich's tun.“ Da fragte der Reiche, ob er nicht auch drei Nunsche tun dürfte, wie sein Nachbar. Ja, sagte der lebe Gott, das dürfe er wohl. Es wäre aber nicht gut für ihn, und er sollte sich leber nichts wünschen. Der Reiche meinte, er wollte sich schon etwas Gutes aussuchen, wenn es nur gewib erfüllt vurde. Da sprach der liebe Gott: „Reite nur heim, und drei Wunsche, die du tust, cdie sollen erfüllt werden.“ 6. Nun hatte der Reiche, was er vwollte, ritt heimwärts und besann sich, was er sich wünschen sollte. Mie er so nachdachte und die Zügel fallen lieb, fing das Pferd an zu springen, so dab er immerfort in seinen Gedanken gestört wurde und sie gar nicht zusammenbringen konnte. Da ward er uber das Pferd ärgerlich und sprach in Ungeduld: „Ei, so wollt' ich, dab du den Hals zerbrächst!“ Vnd wie er das Wort ausgesprochen, fiel er auf die Erde, und das Pferd lag tot und regte siech nicht mehr. Damit war der erste Wunsch erfüllt. Weil er aber geizig war, wollte er das dattelzeug