179 — Da kommt die liebe Sonne am Himmel hoch daherspaziert. — „Ach, Sonne, liebe Sonne, mach' du, dass sich der Apfel rührt!“ Die Sonne spricht: Warum nicht?“ und wirft ihm Strahlen ins Gesicht, küsst ihn dazu so freundlich; der Apfel aber rührt sich nicht. Nun schaul! da kommt ein Vogel und setzt sicn auf den Baum hinauf. „Ei, Vogel, du musst singen; gewiss, gewiss, das weckt ihn auf!? Der Vogel wetzt den Schnabel und singt ein Lied so wundernett und singt aus voller Kehle; — der Apfel rührt sich nicht im Bett. — — Und wer kam nun gegangen? Es war der VWind, den kenn' ich schon, der küsst nicht und der singt nicht, der pfeift aus einem andern Ton. Er stemmt in beide Seiten die Arme, bläst die Backen auf und bläst und bläst; und richtig, der Apfel wacht erschrocken auf, und springt vom Baum' herunter grad' in die Schürze von dem Kind'; das hebt ihn auf und freut sich und ruft: „Ieh danke schön, Herr Wind!“ 200. Das Obstbäumchen und der Ochse. Reinick. Nach langer Regenzeit war einmal wieder ein schöner Tag; die Sonne schien, und die Vöglein sangen. Da kamen zwei Knaben, Hans mit seiner Armbrust und Franz mit der Peitsche heraus—