9 Worte auf einen Zettel, wickelte diesen um ein Steinchen und warf ihn damit hinunter. Auf dem Papiere stand ge— schrieben: „Der Tod stehet mir bevor, holet das heilige Sa— krament und zeiget es mir, damit ich im Geiste mich zum Himmel vorbereiten kann“. Man that dies, und die ganze Versammlung flehete zu Gott um Rettung des frommen Herrschers. Wenn aber die Not am größten, ist Gottes Hülfe am nächsten. Denn endlich am dritten Tage hörte Marx in der Nähe ein Geräusch. Er wandte sich um und sah einen Jüngling in Bauernkleidern daher kriechen. Dieser hatte sich mit Lebensgefahr einen Weg am Felsen gemacht, trat vor den Kaiser, reichte ihm die Hand und sagte: „Seid getrost, gnädigster Herr! Gott wird euch retten, folget mir!“ Max trat an der Hand seines Führers den Rückweg an. Mit Jubel empfing ihn das versammelte Volk. Der Jüng— ling aber verlor sich im Gedränge, und niemand wußte, wer der Führer gewesen, der wie ein Bote Gottes dem frommen Kaiser erschienen war. 19. Laßt die Kindlein zu mir kommen. Liebster Jesus! voll Erbarmen trugst du Kinder auf den Armen, freutest dich sie anzublicken und an deine Brust zu drücken. Freund der Jugend! zwar wir sehen, ach, dich nimmer vor uns stehen, doch du liebst auch uns nicht minder als die einst beglückten Kinder. Jetzt noch schaust du voll Ver— gnügen Selbst die Kleinen in den Wiegen; Ja, du wachst, wenn sanft sie schlafen, wie der Hirt bei frommen Scha— fen. Du, o Jesu, siehst mit Freuden, wenn wir gern das Böse meiden. Mehr, als hier den Menschen allen, möchten wir dir wohlgefallen. Sieh', wir wollen uns bestreben dich zu lieben, dir zu leben! Laß dereinst mit allen Frommen zuns zu dir, o Jesu, kommen. 20. Gottes Strafgericht. Ein junger Mann fiel vom Wagen und verletzte das rechte Bein äußerst gefährlich. Nach einigen Tagen mußte ihm der Fuß abgenommen werden. Ein Freund besuchte den Unglücklichen und hatte das größte Mitleid mit ihm. Er