3. Sie schleppen ihn zu ihrem Haus und packen ihn dort eilig aus und ruhen eine Weile; dann putzen von den Flügelein den Staub sie ab gar fein und rein und fliegen fort in Eile. 4. So geht es wohl den ganzen Tag, bis kühl der Abend kommen mag — es sind gar fleiß'ge Leute; und ist ihr Haus auch nur von Stroh, so sind sie dennoch immer froh und summen stets vor Freude. 5. Sie machen kleine Fäßlein sich von weißem Wachs gar säuberlich, die sie voll Honig tragen; und kommt der rauhe Winter dann, so zapfen sie die Fäßlein an und trinken mit Behagen. 6. Doch wenn der Winter kaum vergeht, die Frühlingsluft erst linde weht und Veilchen blühen wieder: da kommt aus seinem kleinen Haus das Bienchen auch geschwind heraus, fliegt emsig auf und nieder. Dieffenbach. 5. Die beiden Gäste. 1. Ein Wirtshaus an dem Wege stand, zur „Maienblume“ war's benannt, drin schenkt man Honig, süß und mild, hat manchem schon den Durst gestillt. 2. Da kommt des Wegs ein Wandersmann, hat kleine, gelbe Stiefel an; es singet leis' das Bürschchen fein, klopft an die Cür und will hinein. 3. Herr Wirtl ein Gläschen möcht' ich gern!“ Der Wirt sieht kaum den feinen Herrn, so zieht er flugs sein Käppchen ab: „Vom besten kriegt Ihr, den ich hab'“ 4. Dann bringt er schnell ein Gläschen her, der trinkt's in einem Zuge leer. „Was bin ich schuldigzs⸗“ Schuldig — Ihr? Ich glaube gar, Ihr scherzt mit mir.