231 Sie stellten sich wohl auf die Zeh'n, den lieben Vater Fritz zu sehn; sie faßten ihn an Pferd und Rock. Doch Vater Fritz erhob den Stock und sagte lächelnd: „Habet acht, daß ihr mein Pferd nicht böse macht!“ 2. Doch einst ein wilder Knabenschwarm den Kopf ihm machte gar zu warm. Da hat er böse drein gesehn: „Wollt ihr wohl gleich zur Schule gehn!“ Da sprach ein dicker Bube: „Ach, heut' ist ja Mittwoch nachmittag!“ Der ganze Chor fiel jubelnd ein: „Der alte Fritz will König sein und weiß nicht mal, daß dieser Frist des Mittwochs keine Schule ist!“ Karl Fröhlich. Gekürzt.) 228. Wie vor 100 Jahren ein Prinz gehandelt. In seinem Arbeitszimmer sitzt ein Prinzlein und studiert und schwitzt. Da draußen pfeift so kalt der Wind; da drinnen wird's so warm dem Kind, vor Eifer glüht sein Angesicht. — Solch' Königskind veracht' ich nicht! Da tritt ein Diener in die Tür: „Prinz, stör' ich Euch, verzeiht es mir!“ — „Was gibts?“ — „Ein Gärtner harrt da drauß mit einem süßen, raren Schmaus.“ — „Was isne? eEin Korb von Kirschen voll, die ich für Hoheit kaufen soll; denkt an, mein Prinz, im Januar — und Kirschen, das ist wunderbarʒ; und Kirschen, saftig, voll und rund, mir wässert noch darnach der Mund!“ — „Wie teuer?“ „Trog mich nicht mein Ohr, vperlangt er einen Friedrichsdor.“ — „Was denkt Er? Weiß Er, was Er spricht? Solch' teure Kirschen mag ich nicht!“ —