Das ging dem Manne tief zu Herzen, und sein Gewissen erwachte. Er fühlte, wie sehwer die Süũnde sei, die er eben hatte begehen wollen. Da falteten sich auch seine Hände, und aueh or betete inbrünstig für sieh: „Führe uns nieht in Versuchung, sondern erlõöse uns von dem Ubel!“ Und der liebe Gott erhörte ihn. Auf demselben Wege, den er gekommen war, schlich er wieder zurũck bis in sein Kimmerlein. Dort bereute er von ganzem Herzen sein bisheriges Leben, bat Gott um Verzeibung und dankte ihm für den Schutz, den er ihm durech den Mund eines frommen Kindes hatte angedeihen lassen. Er ist darauf ein arbeitsamèr und ordentlicher Mensch geworden. Robert Reiniek. 50. Rũtsel. Es sind zwei kleine Fensterlein Und freut der Herr im Hause sich in einem großen Haus; und nimmt der Schmerz ihn ein, da schaut die ganze Welt hinein, dann zeigen öfters Perlen sich die ganze Welt heraus. an beiden Fensterlein. Ein Maler sitzet immer dort, Ist schönes Wetter, gute Zeit, kennt seine Kunst genau, da sind sie hell und lieb; malt alle Dinge fort und fort doch wenn es stürmet, fröstelt, schneit, weiß, schwarz, rot, grün und blau. da werden sie gar trüb. Auch was der Hausherr denkt und Und geht der Hausherr einst zur fleht, Ruh', malt er ans Fenster an, nicht braucht er dann ein Licht; daß jeder, der vorübergeht, dann schlägt der Tod die Läden zu, es deutlich sehen kann. und — ach, das Fenster bricht! Franz Castelli. 51. Abendsegen. Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesum Christum, deinen lieben Sohn, daß du mich diesen Tag gnädiglich behütet hast, und bitte dich, du wollest mir vergeben alle meine Sünde, wo ich unrecht getan habe, und mich diese Nacht auch gnädiglich behüten. Denn ich befehle mich, meinen Leib und meine Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde. Amen. Martin Zulher— 36