155 — 314. Der WMohnort. Die Eltern, Kinder und Dienstboten bilden zusammen eine Pamilie. Die Familien wobhnen in Häusern. Liegen mehrere Huser zusammen, deren Bewohner vorzugsweise Ackerbau treiben, achen dieselben ein Dorf aus; haben die Einwohner das Recht, Jalrmarkt zu halten, so heisst das Dork MHarktfleceken. Wohnen aber in einem solchen Orte Kaufleute, Künstler und Handwerker aller Art, so heilst er Stadt. Studie, die viel Handel treiben, nennt man Handelsstädte; liegen vie am Meere, so heissen sie Seestädte. Manche Städte sind mit grossen Mauern umgeben, damit ihre Bewohner und das ganze Tand umber vor dem Veinde besser geschützt sind; sie werden Pestungen genannt. Der Ort, wo meine Eltern wohnen, isf mein Wohnort oder mein Heimatsort, Pranke. 315. Der Sperling. Diesen Graurock kennt jedes Kind. Man sieht ihn überall auf unseren Höfen, Straßen, in den Gärten und auf den Feldern. Sein Nest hat er unter den Dächern, in altem, zerfallenem Gemäuer und in hohlen Bäumen. Von Recht und Gerechtiglelt weiß dieser Bursche nichts. Ohne weiteres dringt er bei der friedlichen Schwalbe ein. Er wirst sie aus ihrem eigenen a zur Thür hinaus und richtet sich in demselben wohnlich ein Auf dem Hühnerhofe drängt er sich gierig zu. Er thut, als ob er überall zu Hause wäre, und als ob alles füͤr ihn da sei. Den Hühnern frißt er das Futter vor dem Schnabel weg; die erste reife Kirsche nimmt er vom Baume, und von der Weintraube pickt er die füßesten Beeren. Wird er bei seiner Tafelfreude gestört, so fliegt er auf ben nachsten Baum oder aufs nächste Dach und schimpft und kann sich lange nicht zufrieden geben. Auch auf die Felder dehnt er seine lästigen Besuche aus. Er erntet überall, wo er nicht gesäet hat. Im Frühlinge sebt er von Würmern, Spinnen, besonders aber auch von Raupen. Guten Mpetit!“ So ausgelassen und keck er im Sommer ist, so klein— lann und verzagt ist er im Winter. Da sitzt er auf dem Fensterbrett und pickt die Brotkrümchen auf, die man ihm hinstreut. Und auf dem Kehricht hüpft er umher, um ein verlorenes Körnchen zu finden. Warmholz. 316. Das Dorf. Im Dorfe leben nur wenige Handwerker; da treiben die Leute meist Ackerbau und Viehzucht. Darum heißen die Bewohner des Dorfes Bauern oder auch Landleute, weil sie auf dem Lande wohnen. Die Häuser des Dorfes sind gewöhnlich nicht so schön von außen; auch im Innern ist es sehr einfach. Da gibt es nicht so viele Stuben und Kammern, nicht so viele und schöne Geräte, als es bei den meisten Häusern der Sladt der Fall ist. Um das Wohnhaus stehen gewöhnlich die Viehställe, die Scheuern, die Holz- und se Die Straßen des Dorfes find meistens auch nicht so regelmäßig gebaut wie in vielen Städten, und selten sind sie gepflastert.