— 46 — es doch gern und füttern ihrer viele tausend mal tausend. Warum denn aber? Je nun, weil das Schaf so schöne Wolle trägt und sich diese alle Jahre geduldig abscheren läßt, damit das Kind Tuchkleider, Wollenstrümpfe und Filzschuhe bekomme. — Wer sich nur auf andere verläßt, durchaus nichts selber über— legen und tun und für sich selbst sorgen will, der muß sich's aber auch gefallen lassen, daß ex von andern geschoren wird, bis das letzte Fäserchen Wolle hinweg ist. Herzblättchens Naturgesch. Bd. J. S. 12. Herm. Wagner. 82. Die Grasprinzessin. Auf der Wiese, wo das grüne Gras steht und die bunten Blumen wachsen, lebt eine kleine Prinzessin in einem niedlichen Schlößehen, welches so Klein ist, dab selbst das Gras darüber bin reieht. Wenn es Morgen ist und die Sonne aufgeht und die Vögel- chen erwachen, dann wacht auch die Prinzesgin auf und spriugt munter aus ihrem kleinen Bettechen. Darauf geht sie hin zum Tautröpfehen und sagt: „Ieh vill mieh waschen.“ Und sogleich sagt die Blume: Jehb vill dein Waschnäpfehen sein.“ Und wenn sie sieh gewasclen hat, geht sie zum Brünnchen; das sagt: „Ieh will dein Spiegelchen sein.“ Und wenn sie sieh gekämmt und geputzt hat und rein und sohön ist, dann sagt das Blättehen: „Ieh will dein Sonnenschirm sein.“ Die Prinzessin ist es zufrieden und geht auf der Wiese spazieren. Da kommt der Schmetterling und sagt: „Du sollst nicht gehen, ich will dein Pferdehen sein Der Sehmetterling nimmt sie autf den Rücken und fliegt auf die Blumen, auf die Halme und auf die Blätter und schauscelt sie so lange hin und her, bis sie müde und bungrig ist. Dann trügt er sie nach Hause. Nun bringt das Bienchen Honig auf ihren Tisch, und der Goldküfer trügt ein goldenes Lõffelochen herbei, womit sie ißbt. Dann macht ibr das Cras Schatten, und die Vöglein singen, dab sie schlafen kann, bis dis Hitze vorüber ist. So geht es des Vormittags in dem Schlöß- chen der Grasprinzessin, und des Nachmittags und des Abends geht es fast noch schöner zu. Gesohichtohen für Kinder. W. Ourtman. 83. Der Sommer. Am lüngsten sind die Tage im Sommer; des Morgens um vier Uhr sehon gehen die fleißigen Landleute an ihre Srbeit, und spät abends spielen die Kinder noch im Preien. Ja, gerade in der Abendküũhle spielt es sich am besten. Aber welehe Hitze hberrscht aueh oft den Tag über! Viele Tiere liegen in ihren schattigen Erdlöchern, selbst dis Võgel bergen sich im Sehatten des dunscelgrünen Waldes, ihren Gerang din stellend, und auch die Menschen suchen die kühlsten Plmzeben