Tag Bedenkzeit,“ antwortete der Weise, „so will ich dirs sagen.“ Als der Tag um war und der König die Ant— woͤrt begehrte, sagte der Weise: „Gib mir zwei Tage Bedenkzeit, so will ich dirs sagen.“ Als die zwei Tage auch um waren und der König die Antwort begehrte, sagte der Weise: „Gib mir vier Tage Bedenkzeit, so will ich dirs sagen.“ Und so fuhr er fort und gab keine Antwort, sondern verlangte immer doppelt so viel Bedenkzeit, als er das letzte Mal sich ausgebeten hatte. Als der König end⸗ lich ungeduldig ward und ihn fragte, was dies Ausschieben bedeute, sagte der Weltweise: „Je mehr ich der Sache nachdenke, desto weniger verstehe ich davon.⸗ Ein Christenkind weiß in einem kurzen Sprüchlein auf des Königs Frage eine Antwort zu geben, auf die der arme Heide nimmer gekommen wäre, wenn er sich auch noch hundert Jahre haͤtte besinnen dürfen. Das Sprüchlein heißt: Gott ist die Liebe. 39. Winters Abschied. 1. Winter, ade! Kannst immer ferne sein. Scheiden thut weh; Winter, ade! Wer dein Scheiden macht, Scheiden thut weh. in 423 3. Winter, ade! Scheiden thut weh. Scheiden thut weh Gehst du nicht bald nach Haus, 2. Winter, ade! Lacht dich der Kuckuk aus. Scheiden thut weh. Winter, ade! Gerne vergeß ich dein, Scheiden thut weh 40. Verlangen nach dem Frühlinge. 1. Komm, lieber Mai, und Ach, lieber Mai, wie gerne am r Eiumal spazieren gehu! ie Bäume wieder grün Und laß mir an vache 3. Ach, v doch erst ge⸗ Die leinen Vellchen bluhn. Und grluet le wurt 2. Wie möcht ich doch so gerne Komm, lieber Mai, wir Kinder Ein Veilchen wieder sehn; Wir bitten gar zu sehr.